Das wäre mit Sicherheit ein Fahrer-Duo, das die Aufmerksamkeit der Sportwelt komplett auf sich ziehen würde: Schumacher/Schumacher. Am Rande des DTM-Rennens am Lausitzring sorgte nun Ralf Schumacher für Aufsehen, als er sagte, dass er sich vorstellen könne, mit seinem Bruder Michael bei einem 24-Stunden-Rennen zu starten. "Ein 24-Stunden-Rennen bin ich noch nie gefahren. Das ist was, was ich im Leben noch mal machen möchte", so Ralf gegenüber der Bild. Mit Bruder Michael an seiner Seite? Ralf: "Gegebenenfalls ja, vielleicht. Ich habe mit ihm noch nicht drüber gesprochen, aber das ist was, was noch passieren könnte."

2012 zuletzt gemeinsam auf der Strecke: Michael und Ralf Schumacher, Foto: Mercedes-Benz
2012 zuletzt gemeinsam auf der Strecke: Michael und Ralf Schumacher, Foto: Mercedes-Benz

Während Ralf die Teamgeschicke des DTM-Teams RSC Mücke Motorsport in der DTM leitet, hat sich Michael vornehmlich aus dem aktiven Rennsport zurückgezogen. Gelegentlich nimmt er - wie auch Ralf im ADAC Kart Masters - an kleineren Kartrennen teil, als Botschafter für den italienischen Hersteller Tony Kart. Ende vergangenen Jahres traf Motorsport-Magazin.com Michael bei einem Motorrad-Event in Le Castellet, als er erstmals seit seinem Formel-1-Aus wieder auf ein Renn-Motorrad stieg.

Nach seiner F1-Zeit bei Mercedes hatte Schumacher jedoch stets betont, nicht mehr in den Motorsport auf höchstem Niveau zurückkehren zu wollen. "Nein. Die Formel 1 ist der Gipfel des Motorsports, keine andere Rennserie würde mir das bieten können", schob Schumacher jeglichen Comeback-Spekulationen einen Riegel vor. "Ich werde natürlich aus Spaß nochmal ein Go-Kart-Rennen fahren, aber das war's." Doch Schumacher wäre nicht Schumacher, dieser rennbesessene Mensch, der die Finger kaum von PS-starken Gefährten lassen kann - vielleicht kann ihn Bruder Ralf ja umstimmen?

Michael 1991 im Mercedes-Sportwagen, Foto: Sutton
Michael 1991 im Mercedes-Sportwagen, Foto: Sutton

Die bekanntesten 24-Stunden-Rennen der Welt steigen jährlich in Le Mans und am Nürburgring. Einen Start beim französischen Klassiker an der Sarthe schloss Michael aus, doch von den 24 Stunden in der Eifel war nie die Rede. Einen ersten Vorgeschmack bekam der Rekordweltmeister bei der vergangenen Veranstaltung, als er mit einem Formel-1-Silberpfeil eine Demo-Runde drehte und damit die Fans verzückte.

Sollte Le Mans doch einmal ein Thema werden, wäre es nicht Michaels erster Ausflug zum Langstrecken-Klassiker. Bereits 1991 startete er an der Sarthe, damals noch für Peter Saubers Truppe als Mercedes-Junior unter dem Banner der Stuttgarter. Er teilte sich einen Mercedes-Benz C11-Boliden mit Karl Wendlinger und Fritz Kreutzpointner. Der weiterentwickelte Gruppe C-Rennwagen Mercedes-Benz C291 wurde vom Team lediglich im Training eingesetzt, das Rennen nahm Schumacher im älteren C11-Boliden auf. Zeitweise lagen Schumacher/Wendlinger/Kreutzpointner an der Spitze, doch wegen technischer Probleme reichte es am Ende nur zu Platz fünf hinter dem Sieger-Trio von Mazda mit Volker Weidler/Johnny Herbert/Bertrand Gachot sowie drei Jaguar XJR-12.