Bislang hatte Bernie Ecclestone im Fall des möglicherweise illegalen Tests von Pirelli und Mercedes keine klare Meinung äußern wollen. Nun stellte er klar, dass Pirelli seiner Ansicht nach nichts falsch gemacht hat, Mercedes sich dagegen nicht richtig verhielt. "Wenn man mir Diebesgut anbietet, dann muss ich entscheiden, ob ich es annehme oder nicht. Es obliegt niemand anderem, mir zu sagen, was ich tun soll. Ich sollte wissen, was ich tun sollte", verdeutlichte er seine Ansicht mit einem Beispiel.

"Pirelli hat offenkundig das Richtige getan", fuhr er gegenüber F1-Journalist Adam Cooper fort. Wenn es richtige Testfahrten geben würde, die seiner Meinung nach erforderlich sind, hätte der Reifenhersteller nicht die Probleme zu beklagen. "Da sich die Leute beschwerten, war der logische Schritt, das Ganze bei Testfahrten zu lösen. Und sie haben gefragt." Daher kann Ecclestone am Verhalten Pirellis keinen Fehler entdecken. Auf die Frage, ob sie etwas falsch gemacht hätten, antwortete er klar mit: "Überhaupt nicht."

Der Formel-1-Zampano weist vehement von sich, diese Ansicht könnte von der kommerziellen Vereinbarung, die der Rechteinhaber der Königsklasse und Pirelli beispielsweise in Bezug auf Werbeschilder getroffen haben, beeinflusst sein. "Das ist mir egal. Das macht für mich keinen Unterschied. Was richtig ist, ist richtig." Und wieder zog der Brite ein Beispiel heran, um seine Sicht klarzumachen: "Ein unverheiratetes Mädchen hat das Recht, 'nein' zu sagen. Man sollte glauben, dass Mercedes in dieser Lage war..." Jedoch betonte Ecclestone, dass man auf das Tribunal warten solle, da es alle Fakten habe.