Pro: Never change a winning team

Autor: Kerstin Hasenbichler

Dass Sebastian Vettel seinen Vertrag bei Red Bull verlängert hat, ist nicht wirklich überraschend - und eine bessere Entscheidung hätte der Deutsche nicht treffen können. Manch anderer Pilot hätte vielleicht bei einem anderen Team die Herausforderung gesucht wie Lewis Hamilton bei Mercedes.

Doch für Vettel steht der Erfolg im Vordergrund und somit war eine echte Alternative für ihn nicht wirklich vorhanden. Auch wenn die Medien Vettel immer wieder ins Ferrari-Cockpit schreiben, so war für Kenner klar, dass mit Fernando Alonso und Vettel ein Alphatier zu viel im Team gewesen wäre. Bei Red Bull ist Vettel hingegen die klare Nummer 1.

Gemeinsam haben Team und Fahrer in den vergangenen drei Jahren die Weltmeisterschaft gewonnen und aktuell ist Vettel auf dem besten Wege seinen vierten Titel in Folge einzufahren. Also warum ändern, was so erfolgreich läuft? Red Bull verfügt über das beste Paket und dass sich das auch trotz der großen Regeländerungen 2014 wohl nicht ändern wird, dafür garantiert Adrian Newey.

Die Vergangenheit beweist, dass sein Genie, was Designs angeht, bei großen Regeländerungen erst vollends zur Blüte kommt. Damit ist die Grundlage für weitere Vettel-Titel bis 2015 gegeben.

Contra: Kritische Stimmen bleiben

Autor: Annika Kläsener

Auch wenn die Kombination Vettel/Red Bull sehr gut passt und extrem erfolgreich ist, ist ein weiterer Verbleib beim Team für Vettel womöglich eine vertane Chance. Viele Kritiker des Deutschen behaupten, dass er seine WM-Titel vor allem dem Genie von Adrian Newey und der damit einhergehenden Dominanz von Red Bull zu verdanken hat.

Wenn Vettel auch mit einem anderen Team Weltmeister werden würde, könnte ihm wohl keiner mehr das fahrerische Talent absprechen. Nach Ablauf des Red-Bull-Vertrags kann er freilich immer noch zu einem anderen Team wechseln, die Frage ist nur, wie es 2016 um seine Form und Motivation bestellt ist.

Vettel hätte sich ein Beispiel an Lewis Hamilton nehmen sollen, der das Team, mit dem er Weltmeister wurde, verließ. Was damals als großes Risiko, wenn nicht völliger Wahnsinn angesehen wurde, hat sich in dieser Saison trotz aller Reifensorgen, die Mercedes plagen, als goldrichtig erwiesen.

Der Fall Hamilton zeigt, dass der Spruch: "never change a winning team" nicht immer richtig sein muss. Und auch ein so dominantes Team wie Red Bull kann gerade angesichts derart großer Umstellungen, wie sie 2014 mit dem neuen Motorenreglement anstehen, zurückfallen.