Ferrari, Red Bull oder doch Toro Rosso? James Allison bekam zuletzt zahlreiche neue Arbeitgeber nachgesagt. Eigentlich wollte der technische Leiter des Lotus-Teams schon vor einigen Tagen publik machen, wo er zukünftig arbeiten wird, doch nach wie vor ist nichts offiziell. Vielleicht, weil er sich momentan in Verhandlungen mit Honda befindet? Das glauben zumindest finnische Medien.

Gerüchten zufolge wird Allison für die Formel-1-Rückkehr von Honda 2015 eingespannt. Der Brite soll im Laufe des nächsten Jahres damit beginnen, als Kopf einer kleinen Ingenieursgruppe ein Testauto zu konstruieren. Honda wird für den McLaren-Rennstall einen 1,6-Liter-V6-Turbomotor entwickeln, den es natürlich ausgiebig zu testen gilt. Stattfinden würden entsprechende Probefahrten auf den Strecken in Suzuka und Motegi.

Bereits wenige Stunden nach dem Bekanntwerden des Allison-Honda-Gerüchts äußerte sich McLaren-Sprecher Matt Bishop zur Sache. "Dieser Report ist nicht wahr", erklärte er kurz und knapp. Nichtsdestotrotz steht nun eine weitere Spekulation im Raum. Zu Erinnerung: Sebastian Vettels gestrige Vertragsverlängerung mit Red Bull wurde kurz vor der offiziellen Verlautbarung ebenfalls bestritten.

Ein Wechsel Allisons zu Honda wäre durchaus sinnvoll, immerhin benötigt Honda nach fünf Jahren Königsklassen-Abstinenz Personal mit aktuellen Kenntnissen. Zudem hat McLaren in persona Paddy Lowe erst kürzlich eine seiner Schlüsselfiguren technischer Seite an Mercedes abgegeben. Zwar steht Allison noch bei Lotus unter Vertrag, doch die Trennung voneinander steht bereits fest.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: In der Formel 1 ist bekanntlich nichts unmöglich. Und obwohl dieses Motto zu einem japanischen Hersteller mit Formel-1-Historie gehört, ist dies nicht Honda. Somit ist es mehr als zweifelhaft, dass die Japaner ein eigenes Testauto bauen könnten, nur um sich ein Jahr lang auf ihr Comeback als Motorenhersteller (nicht als Konstrukteur) vorzubereiten. Die Kosten dafür wären immens, schließlich würde Honda nicht nur ein komplettes Auto von Grund auf designen und auch produzieren müssen, sondern müsste es dafür auch die nötigen Ressourcen schaffen - sprich: Personal, Fabrik, Maschinen. Nur um dies dann wieder einzustampfen? Ganz zu schweigen von den sicherlich 'begeisterten' Reaktionen der anderen Teams, die seit einigen Wochen ja total auf das Thema Testfahrten ihrer Mitbewerber abfahren... (Stephan Heublein)