Das hatte sich Nico Rosberg anders vorgestellt: Die vierte Pole-Position in Folge sollte es werden, am Ende wurde es jedoch Rang vier. Davon war der Deutsche wenig begeistert. "Ich bin sehr enttäuscht, denn eigentlich lief es das ganze Wochenende über sehr gut", so der Monaco-Sieger, der sich in allen drei dem Qualifying vorangegangenen Trainings, trotz wechselhafter Bedingungen, mit den Plätzen sieben, fünf und sechs immer in Reichweite der Spitze befunden hatte. "Das Auto war richtig gut", räumte Rosberg ein und gestand zudem: "Die erste Reihe war drin." Dass diese Einschätzung richtig war, untermauerte Stallgefährte Lewis Hamilton, der im Silberpfeil auf die zweite Position raste.

Rosberg erklärte im Anschluss an das Zeittraining: "Meine Ausrede ist heute, dass ich von Anfang der Qualifikation an keinen Funk hatte... und bei diesen Bedingungen braucht man Funk." Im Reifen- und Regenchaos ohne zusätzliche Informationen von der Boxenmauer auf der Höhe des Geschehens zu bleiben, sei quasi ein aussichtsloses Unterfangen gewesen. "Man muss auf die Reifen aufpassen, auf den Verkehr achten und so weiter... als ich losfuhr, hieß es: 'Zwei Runden.' Ich fuhr zwei Runden, hing am Ende aber im Getriebe eines Lotus, der langsam fuhr", erklärte der Wiesbadener. Alles in allem lautete Rosbergs Resumé: "Sehr ärgerlich..." Was im Rennen nun nach vorne noch drin sei, wollte der 27-Jährige noch nicht mutmaßen.

"Das ist die große Frage, denn die anderen Teams sind in Sachen Reifenverschleiß wahrscheinlich noch besser als wir", glaubte Rosberg, der anfügte: "Hoffentlich haben wir uns da verbessert, so dass wir eine gute Platzierung erreichen können." Mercedes' Motorsportverantwortlicher Toto Wolff erklärte mit Blick auf das Qualifying-Resultat der Stuttgarter: "Beide Autos stehen in den ersten zwei Reihen, das ist ein solides Ergebnis." Der Österreicher fügte an: "Morgen soll das Wetter anders werden, ich bin also zufrieden." Rosberg nahm er in Schutz. "Ja, es stimmt: Wir hatten ein technisches Problem mit dem Funk und konnten ihn somit am Ende nicht mehr steuern - bei diesen Bedingungen ist das ein richtiges Problem und deshalb konnte Nico am Ende seine Leistung nicht voll abrufen."