"Es gibt keinen Grund, warum wir nicht erneut konkurrenzfähig sein sollten", gibt sich Kimi Räikkönen vor der Reise nach Kanada sehr optimistisch. Wie der Champagner auf dem Circuit de Gilles Villeneuve schmeckt, weiß Räikkönen bereits durch seinen Sieg im Jahr 2005 und diesen Geschmack möchte er nach dem frustrierenden Wochenende in Monaco gerne wieder erleben. Die Voraussetzungen für ein gutes Rennen sind laut Räikkönen denkbar einfach - ein gutes Auto und das richtige Setup. "Ich genieße den Stop-and-Go-Charakter der Strecke wirklich", freut sich der Finne auf Nordamerika.

Nun heißt es für den Finnen, schnell wieder zu alter Leistungsstärke zurückkehren, um Sebastian Vettel wieder ein bisschen Druck an der Spitze zu machen. Dass es dafür noch nicht zu spät ist, daran glaubt Räikkönen fest. "Es ist immer noch ein früher Zeitpunkt in der Saison und 21 Punkte aufzuholen ist nicht so viel - besonders wenn Sebastian irgendwann auch einmal ein schlechtes Wochenende hat", erklärt der WM-Zweite wie immer gelassen.

Für Teamkollege Romain Grosjean gibt es ebenfalls nur eine Marschrichtung: nach vorne. "Wir hatten im letzten Jahr ein fantastisches Ergebnis und wir werden versuchen, erneut ein fantastisches Resultat zu erzielen", gibt sich der Franzose kämpferisch. Nun freut er sich, wieder ein Rennen mit Mauern dicht neben der Ideallinie zu fahren - in Monaco ist ihm allerdings aufgefallen, dass ein gewisser Abstand nicht von Nachteil ist. Wenn das gelingt, steht das Wunschziel für den Franzosen bereits fest: "Ich würde das diesjährige Rennen gerne wieder auf dem Podium beenden, das wäre eine gute Serie."

Lotus: Montreal Bilanz

Lotus in Montreal: Für Lotus oder ehemals Renault gab es in Montreal zwei Ausreißer nach oben. Der größte Erfolg gelang 2006 mit der kompletten ersten Startreihe, die Fernando Alonso in den Sieg umwandelte. Ansonsten gab es für die Truppe nur ein einziges weiteres Podest: Romain Grosjean 2012 als Zweiter. Die anderen Ergebnisse spielten sich voranging im Mittelfeld ab.

Räikkönen in Montreal: Wenn der Finne in Montreal überragende Leistungen zeigte, dann meist von weiter hinten in der Startaufstellung. 2005 siegte er von P7 aus, 2003 bugsierte er seinen McLaren von Startposition 24 auf den sechsten Rang. Bis auf einen Ausfall kam der Weltmeister von 2007 immer ins Ziel und landete neben einem weiteren Podestplatz 2006 in jedem Rennen in den Top-6.

Grosjean in Montreal: Der Franzose machte bisher nur eine Stippvisite in Kanada - mit großem Erfolg. 2012 fuhr er mit seinem Lotus hinter Lewis Hamilton auf den zweiten Platz und sicherte sich damit nach Bahrain den zweiten Podest-Erfolg seiner F1-Karriere.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Lotus hat über die Saison bewiesen, dass mit ihnen überall und immer zu rechnen ist. Beide Piloten konnten auf dem Circuit de Gilles Villeneuve bereits überzeugen und brennen nach dem verpatzten Wochenende in Monaco förmlich. Die Qualifying-Schwäche wird sich in Montreal nicht so stark auswirken wie auf anderen Strecken, ein Nachteil könnte allerdings der Renault-Motor werden. Im Rennen 2012 fehlten Räikkönen und Grosjean rund 6 km/h Top-Speed im Vergleich zur Spitze, in Barcelona waren es 2013 immerhin noch rund fünf km/h. Wenn speziell Räikkönen den E21 aber wieder zum Reifenflüsterer macht, ist auch sein zweiter Sieg in Montreal nach 2005 nicht ausgeschlossen. (Marion Rott)