Die Uhren ticken, bald geht es wieder auf den Circuit Gilles-Villeneuve. Das Rennergebnis des Vorjahres reißt Caterham-Pilot Charles Pic im Rückblick zwar zu keinen Jubelstürmen hin, aufgrund der Atmosphäre beschreibt er es aber als eines der besten Rennen des Jahres. "Wir haben ein paar Rennen, bei denen die Strecke von Donnerstagmorgen an voll mit Fans ist - und Montreal ist eines davon", war Pic voller Vorfreude auf das Rennen. Gleichzeitig ist sich der Franzose der Stolpersteine sowohl auf technischer als auch fahrerischer Sicht wohl bewusst, hofft aber, alle Klippen umschiffen zu können. Denn das Gefühl, einen perfekten Run absolviert zu haben, sei kaum zu beschreiben. "Eine Runde, die sich im Formel-1-Auto wirklich gut anfühlt."

Für Giedo van der Garde wird Montreal eine Premiere. Als Ersatzfahrer war er 2012 zwar bereits bei allen Meetings des Teams anwesend, eine wirklich Aussage über die Strecke und ihre Eigenheiten will er sich aber trotz zahlreichen Runden im Simulator noch nicht erlauben. "Du weißt nicht genau, wie eine Strecke sich verhält, bevor du auf ihr gefahren bist, aber es wird nur ein paar Runden dauern, um sich einzustimmen", freute sich der Niederländer. Optimistisch macht ihn, dass Caterham offenbar die in Barcelona aufgetretenen Probleme mit dem Heckflügel in Monaco lösen konnte. "Mit den konstanten Updates, die wir dem Paket aus Spanien hinzufügen, sollten wir gut dabei sein."

Zum ersten Mal seit den Young Driver Tests in Abu Dhabi wird in Kanada auch Alexander Rossi wieder ins Geschehen eingreifen - mit Vorteilen gegenüber Van der Garde. Der US-Amerikaner kennt die Strecke bereits aus seiner Zeit in der Formel BMW und ist frohen Mutes, im ersten Freien Training eine Hilfe für das Team zu sein. Durch zahlreiche Aerodynamik-Tests, Simulator-Fahrten und seinen Einsatz beim Caterham-Filmtag ist Rossi sicher, Fortschritte für das Team zu ermöglichen.

Caterham: Montreal Bilanz

Caterham in Montreal: Für Caterham war Montreal bisher nicht das beste Plaster. Lediglich 2012 sahen beide Piloten die Zielflagge, in den beiden Jahren zuvor schieden sowohl Jarno Trulli als auch Heikki Kovalainen jeweils einmal aus und wurden jeweils einmal 16.

Charles Pic in Montreal: Der Franzose erlebte in Montreal 2012 nicht das beste Rennen. Im Qualifying musste er sogar Pedro de la Rosa im HRT ziehen lassen und landete auf Rang 23. Im Rennen wurde es nur wenig besser. Durch Ausfälle begünstigt, lag der damalige Marussia-Pilot mit drei Runden Rückstand auf dem 20. und letzten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Für Caterham geht es in Kanada - wie an jedem Wochenende - darum, sich vor Marussia zu platzieren. Die Motivation ist nach Giedo van der Gardes 15. Platz im Qualifying von Monaco zwar groß, abheben sollte die Mannschaft deshalb aber nicht. Dieses zugegeben starke Ergebnis war eher den Bedingungen und Ausfällen am regnerischen Samstag im Fürstentum zuzuschreiben, als einer drastischen Verbesserung des Boliden. Daher wird unter normalen Umständen am Samstag nach der ersten Session Schluss sein und Caterham muss erneut auf ein paar Ausfälle hoffen, um im Rennen ein überzeugendes Ergebnis abzuliefern. (Marion Rott)