Die Pechsträhne ist offiziell vorbei. Mit einem bravourös herausgefahrenen fünften Platz beim Großen Preis von Monaco rehabilitierte sich Adrian Sutil nachhaltig für die Pannenserie, die ihn ab dem zweiten Saisonrennen in Malaysia begleitet hatte. Nachdem er in den letzten vier Rennen ohne einen einzigen WM-Punkt geblieben war, wir dem 30-Jährigen mit Sicherheit eine Zentnerlast von den Schultern gefallen sein. Bei Force India hatte ohnehin niemand an Sutils Qualitäten gezweifelt. "Wir wussten, dass die Performance da war. Aber Adrian brauchte das Ergebnis für sein Selbstvertrauen, gerade nachdem es in den letzten Rennen drei, vier Rennen so schlecht für ihn gelaufen ist", sagte der stellvertretende Teamchef Robert Fenley. "Das gesamte Team hat ihn unterstützt. Er hatte keinen Grund, sich bedroht zu fühlen - und er hat gut darauf reagiert."

Druck wird sich Sutil ohnehin selbst am meisten gemacht haben. Dass er damit gut umgehen kann, bewies er in Monte Carlo. "Er hat die Nerven behalten und Leistung gebracht", meinte Fernley. "Diese mentale Stärke war der Hauptgrund, warum wir in diesem Jahr mit Adrian arbeiten wollten." Bei einem Blick auf das Rennen durch die Straßenschluchten des Fürstentums sind den Verantwortlichen des indischen Rennstalls aber mit Sicherheit noch weitere Qualitäten aufgefallen. Fernley bestätigte, dass er von den Überholmanövern Sutils beeindruckt gewesen sei. "Er hat sich genau überlegt, wo er angreifen will, und er hat es zwei Mal geschafft." Und nach Meinung des Briten hätte es sogar noch weiter nach vorne gehen könne, wären die anderen Piloten nicht vor dem furios angreifenden Deutschen gewarnt worden. "Danach haben die Teams ihre Fahrer über das Manöver informiert und sie haben ihn geblockt", so Fernley.