Ferrari und Red Bull Racing brachten am Rennsonntag in Monaco Protest gegen einen privaten Reifentest von Mercedes ein. Nach dem Grand Prix im Fürstentum erklärte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali die Hintergründe dieses Protests.

"Wir haben einen Protest eingebracht, weil es die einzige Chance ist, eine Regelklarstellung zu bekommen", sagte der Italiener. "Im Reglement ist festgeschrieben, dass das aktuelle Auto während der Saison keinerlei Tests bestreiten darf. Wir wollen nur wissen, ob das jetzt doch erlaubt ist."

Ferrari wittert nämlich die Chance, im Falle einer Erlaubnis durch die FIA endlich das ungeliebte Testverbot umgehen zu können. "Sollte das erlaubt sein, sind wir die Ersten, die die Ärmel hochkrempeln und schauen, dass wir das auch machen können. Ferrari hat sich immer dafür eingesetzt, dass wir mehr auf der Strecke testen dürfen. Wir wollen nun eine Regelklarstellung, damit wir gegebenenfalls rasch reagieren können", so Domenicali.

Sollte die FIA derartige Tests in der Regelklarstellung untersagen, könnte Mercedes eine Strafe drohen. Welcher Art diese sein könnte, kann Domenicali aber nicht abschätzen. "Diese drei Testtage haben ihnen auf jeden Fall geholfen. Ich weiß aber nicht, was sie genau gemacht haben, deshalb kann ich nicht abschätzen, ob das einen unmittelbaren Effekt hatte und wie sie dafür bestraft werden sollten."

Die Argumentation von Mercedes, wonach Pirelli auch bei anderen Teams angefragt hätte, ist für den Ferrari-Teamchef nur schwer nachvollziehbar. "Seit zwei Jahren fragt Pirelli die Teams nach Testmöglichkeiten. Für uns war aber immer klar, dass das nicht mit dem aktuellen Auto erlaubt ist."