Bleibt Ferrari in der Erfolgsspur? Nach Fernando Alonsos souveränem Sieg in Barcelona peilt die Scuderia auch beim Monaco GP den Platz ganz oben auf dem Podium an. Ein großes Fragezeichen steht allerdings noch hinter der Performance im Qualifying. Sollte der Spanier wie bei seinem Heimrennen von Platz fünf starten, dürfte ihm der Gipfelsturm deutlich schwerer fallen als am letzten Rennwochenende. Alonso selbst gab sich jedoch zuversichtlich. "In den vergangenen drei Jahren standen wir dort immer auf dem Podium, auch als wir eigentlich nicht konkurrenzfähig waren. Das ist auch in diesem Jahr das Ziel", meinte der WM-Dritte. "Wenn wir dort zuletzt um Siege kämpfen konnten, wüsste ich nicht, warum wir mit einem Auto, das überall konkurrenzfähig ist, in Monaco nicht wieder um die Spitzenpositionen kämpfen sollten."

Für Felipe Massa steht mit dem Monaco GP sein zweites Heimrennen auf dem Programm. Nach seinem Podestplatz in Spanien ist klar, was sich der Brasilianer in den Häuserschluchten von Monaco vorgenommen hat: "Mein Ziel ist recht einfach: ich möchte immer im Rennen um einen Podestplatz sein", verrät Massa kein Geheimnis. "Du bist immer am Limit, sehr nah an den Streckenbegrenzungen und es gibt keinen Platz für Fehler." Nun hofft der Brasilianer, dass Ferrari in den knapp zwei Wochen Pause seit Spanien Verbesserungen im Qualifying erzielen konnten, denn "die Startposition ist dort deutlich wichtiger als auf jeder anderen Strecke."

Ferrari: Monaco Bilanz

Ferrari in Monaco: Monaco ist von jeher ein gutes Pflaster für das Traditionsteam aus Maranello. Achtmal trug Ferrari bei der Hetzjagd im monegassischen Fürstentum bereits den Sieg davon - drei Erfolge gehen dabei auf das Konto von Rekordchampion Michael Schumacher -, neunmal sicherten sich die Roten die Pole Position. Doch während Ferrari in den beiden letztgenannten Kategorien jeweils McLaren (15 Siege, elf Poles) den Vortritt lassen muss, ist der Rennstall mit den roten Rennern in Sachen Punkte das Maß aller Dinge. 386 Zähler sammelte das Team bereits auf dem Circuit de Monaco. Einziges Manko der Erfolgsbilanz: Der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2001.

Fernando Alonso in Monaco: Zweimal überquerte Fernando Alonso im Kurvenlabyrinth von Monaco bereits als erster die Ziellinie: im Weltmeisterjahr 2006 im Renault und ein Jahr später im McLaren. Seitdem er im Cockpit von Ferrari sitzt, wartet der Spanier allerdings noch auf einen Triumph. In den letzten beiden Rennen sprang mit den Plätzen zwei (2011) und drei (2012) immerhin jeweils ein Podium heraus. Punkte gab es für Alonso in Monaco fast immer. Elfmal ging er auf dem legendären Kurs in Monte Carlo an den Start, achtmal nahm er etwas Zählbares mit.

Felipe Massa in Monaco: Der Circuit de Monaco ist sicherlich nicht die Lieblingsstrecke von Felipe Massa. Ein Sieg ist ihm bei bisher zehn Anläufen noch nicht gelungen. Und auch der Sprung auf das Podium gelang ihm nur in den Jahren 2007 und 2008, als er jeweils Dritter wurde. Immerhin: Massa landete bereits sechsmal in den Punkterängten.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Düstere Aussichten für Ferrari: Knackpunkt für ein gutes Ergebnis in Monte Carlo ist das Qualifying. Trotz der starken Auftritte im bisherigen Saisonverlauf ist das Zeitfahren immer noch der Schwachpunkt der Roten. Über eine schnelle Runde ist die Konkurrenz von Red Bull, Mercedes und mit Abstrichen auch Lotus weiterhin stärker einzuschätzen. Gelingt es Alonso, im Qualifying eine Zauberrunde in den Asphalt zu brennen, ist alles drin, andernfalls ist ein Podiumsplatz wohl das höchste der Gefühle. (Olaf Mehlhose)