Jules Bianchi sticht unter den F1-Rookies des Jahrgangs 2013 ganz klar heraus - bislang liefert der Marussia-Pilot am Ende des Feldes hervorragende Leistungen ab und wird von einigen Gazetten daher für die nächste Saison bereits in bessere Autos geschrieben. Doch von den aktuellen Lobeshymnen auf seine eigene Person will der junge Ferrari-Kaderpilot nichts wissen - viel mehr gibt er sie gerne auch an seine britisch-russische Mannschaft weiter: "Das Team hat einen tollen Job mit dem diesjährigen Auto gemacht, denn das ist gar nicht so schlecht, wie viele Leute denken", sagte der Franzose. Das größte Manko, das einen im Moment noch am Sprung ins Mittelfeld hindere, sei der Abtrieb. "Wenn wir noch ein bisschen mehr Downforce hätten, könnten wir die Hälfte des Feldes schon hinter uns lassen - wir müssen jetzt also einfach weiter in diese richtige Richtung arbeiten", so Bianchi.

Teamkollege Max Chilton hat der 23-Jährige bis dato klar im Griff - dementsprechend liegt der ganze Druck, das Team voranzubringen, aber auch einzig und allein auf seinen schmalen Schultern - das Ziel ist klar definiert: P10 bei den Konstrukteuren muss es werden, um die wertvolle Einnahmen bei der Ausschüttung der Preisgelder der Königsklasse einzustreichen, die nur die Top-10 kassieren. Für Bianchi stellt die Situation aber kein Problem dar. "Ich bin Druck ohnehin gewöhnt, aber es stimmt schon, dass es für Marussia von immenser Wichtigkeit ist, das Jahr auf dieser Position abzuschließen... und leicht wird das nicht, denn Caterham befindet sich ja in der gleichen Situation wie wir." Was Bianchi nicht ausspricht, damit aber meint: Mit dem Rücken zur Wand. Das Geld ist dieser Tage in der F1 knapp - ganz besonders bei den kleinen Teams. Somit fährt der Franzose auch um seine eigene Zukunft, will er eines Tages doch zu einem großen Rennstall, am besten natürlich zur weltbekannten Scuderia aus Maranello.

Angesprochen auf Felipe Massas Cockpit für 2014 und seine eigenen Chancen auf eine baldige Rückkehr zu den Roten, meinte Bianchi: "Ich weiß es nicht - diesbezüglich habe ich wirklich keine Ahnung, aber man weiß in diesem Umfeld hier nie, in welche Richtung es geht." Das alles sagt der ambitionierte Jungspund mit einem Grinsen, wohl wissend, dass er im Moment alles nötige tut, um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. Zuversichtlich fügte der Shootingstar der noch jungen Saison an: "Ich werde einfach weiter mein Bestes geben und wenn sie sich bei Ferrari dazu entscheiden, mich zu berufen, würde ich natürlich nicht nein sagen." Bianchi war aber auch klar: "Davon sind wir noch weit entfernt..."