Und wieder eine Reifengeschichte: Aus aus den Lagern von Mercedes und Red Bull waren die Rufe nach neuen Reifen besonders laut zu vernehmen. Kurze Zeit schien es so, als hätten Niki Lauda, Dr. Helmut Marko und Co. ihr Ziel erreicht: Pirelli wollte ab Kanada neue Reifen liefern, die Italiener hätten nun selbst eingesehen, es mit der Nicht-Haltbarkeit übertrieben zu haben. Doch die FIA, besser gesagt das Regelwerk, machte dem Reifenausrüster einen Strich durch die Rechnung. Weil laut Technischem Reglement, ohne Zustimmung aller Teams, keine Änderung der Reifen während der Saison möglich ist und die FIA die Pneus auch nicht für 'technisch unzumutbar' hält, darf Pirelli nur soweit nachbessern, dass die häufig aufgetretenen Reifenschäden in Zukunft nicht mehr auftreten.

Auch wenn dieses Einschreiten Mercedes weniger erfreuen dürfte, so ist Motorsportchef Toto Wolff keineswegs sauer auf die oberste Motorsportbehörde. "Wenn man mit den Reifen Probleme hat, dann kann man nicht erwarten, dass die FIA die Regeln zu unserem Vorteil ändert", so der Österreicher zu Autosport und ergänzte: "Darum wollen Lotus und Ferrari nicht, dass die Reifen geändert werden." Ihm ginge es jetzt einzig und allein darum, dass die Sicherheit gegeben ist, denn Reifenschäden, wie sie an den vergangenen Rennwochenenden auftraten, wolle schließlich niemand sehen. "Solange die Reifen sicher genug sind, bin ich Sportsmann genug, um zu sagen, dass wir das Auto so bauen sollen, dass es mit den Reifen funktioniert. Mein Anliegen ist die Sicherheit." Er ist sich auch sicher, dass Pirelli nur diesem Ziel nachgeht. "Das ist es, worauf sie abzielen. Sie wollen nicht einem bestimmten Team helfen."