Martin Whitmarsh erlebt aktuell schwere Zeiten. Die Erfolgslosigkeit von McLaren lässt seinen Teamchefsessel ins Wanken geraten. Der Brite selbst nimmt die Diskussionen rund um seinen Job äußerlich gelassen. "Was das angeht, war ich immer ein Realist. Meine Ansicht ist: Ich bin der Teamchef, aber wenn es einen Besseren gibt, dann nehmt ihn", erklärte Whitmarsh. Er müsse den Job nicht unbedingt machen.

"Ich brauche diesen Job und diese Erfolge nicht, um mich zu definieren", stellte der Brite klar. Auch wenn er betont, dass seine Person seitens des Vorstands nicht hinterfragt wird, ist ihm bewusst, dass sich diese Meinung jeden Tag ändern kann. "Mein Job hängt von der Entscheidung der Aktionäre ab und wenn sie mich eines Tages nicht mehr wollen, dann bin ich draußen. Sie könnten mich schon an diesem Nachmittag rausschmeißen. Natürlich wäre es für mich ein Schock, wenn sie es täten, aber nur ein paar Stunden. Danach würde ich realisieren, dass das Leben weitergeht", erklärte Whitmarsh.

Der 55-Jährige ist lange genug im F1-Geschäft, um zu wissen, dass es immer wieder Höhen und Tiefen gibt. Seit 1966 hat McLaren 186 Grand Prix gewonnen, bei über 100 Rennen war Whitmarsh dabei. "Ich kann jedem sagen, dass wir unsere härtesten Kritiker sind. Ich mag es nicht, zu einem Rennen zu kommen, in dem Wissen, dass wir nicht gewinnen können. Daher ist die aktuelle Situation nicht einfach für mich, aber es steigert meine Entschlossenheit, die Probleme auszusortieren", betonte der McLaren-Teamchef.