2014 wird alles neu - das ist mittlerweile nichts neues mehr. Für McLaren wird aber 2015 nochmals alles neu. In der kommenden Saison wird die Mannschaft aus Woking mit einem Mercedes-Aggregat angreifen und das auf die Regeländerungen angepasste Auto auf diesen Motor - beziehungsweise die Power-Unit - ausrichten. Nur ein Jahr später der nächste Wechsel. McLaren muss den Boliden für 2015 auf den neuen Honda-Motor einstellen.

Obwohl dem Team damit eine große Herausforderung bevorsteht, sieht McLaren-Generaldirektor Jonathan Neale keinen Grund, warum Jenson Button und Sergio Perez 2014 nicht ein Wörtchen um den Titel mitsprechen sollten. Von Theorien, Mercedes könnte Informationen zurückhalten, um diese nicht unmittelbar an den Konkurrenten Honda weiterzuleiten, hält Neale nichts. "Sie werden uns die Informationen geben, die wir brauchen - und unsere Ingenieure arbeiten sehr eng mit ihnen zusammen", erklärte Neale. "Wir brauchen uns gegenseitig, um erfolgreich zu sein. Wir haben Vertrauen in unsere Partnerschaft."

Es sei klar, dass auf der Strecke eine Konkurrenzsituation bestehen würde, im Hintergrund funktioniere die Kommunikation aber einwandfrei. McLaren hätte in aller Ausführlichkeit mit Mercedes gesprochen und verdeutlicht, dass keinerlei Interesse von Seiten Hondas bestehe, irgendwelche Geheimnisse zu erfahren.

Gleichzeitig unterstrich Neale, dass Honda zum jetzigen Zeitpunkt lediglich als Motorenlieferant fungieren würde und weitere Zusammenschlüsse nicht geplant sind. "Das ist ein Racing-Programm. Honda und McLaren möchten auf ihre erfolgreiche Beziehung weiter aufbauen und Honda erhält die Möglichkeit, seine 1,6-Liter-Technologie zu demonstrieren", schilderte Neale. Aus diesem Grund ist sich McLaren auch durchaus darüber im Klaren, dass andere Teams ebenfalls bei Honda anklopfen und um Motoren bitten könnten. Schließlich sei das das Ziel eines Motorenlieferanten in der Formel 1. "In Bezug darauf, ist es nicht exklusiv", so Neale.

Ob exklusiv oder nicht, für McLaren steht im Vordergrund, nicht nur an die alten - und vor allem erfolgreichen - Zeiten zu denken, sondern ab 2015 ähnlich weiterzumachen. "Wir geben uns keinen Illusionen hin", ist der McLaren-Mann ehrlich. "Uns steht eine Menge Arbeit bevor, um für 2015 bereit zu sein." Einen Vorteil darin, dass Honda nun ein Jahr Zeit habe, um sich alle Schwächen und Probleme, aber auch die Errungenschaften der Konkurrenz genau anzusehen und diese dann perfekt einzuarbeiten, sieht Neale auf keinen Fall. Das wäre erst mit einer Verspätung von drei oder vier Jahren möglichweise der Fall.

Ein Vorteil könnte allerdings sein, dass McLaren und Honda gemeinsam mit einem alten Boliden testen könnten. Das ist laut Neale aber nicht geplant. "Es gibt im Moment hierzu keine Pläne", schilderte der McLaren-Generaldirektor. Schließlich gäbe es auch hier Beschränkungen. Allerdings seien derartige Dinge momentan noch nicht spruchreif und so fügte er zum Ende nochmals vielsagend an: "Wir haben gegenwärtig keine Testpläne."