Das vierte Element - Honda-Einstieg: Wer fährt welchen Motor?

Willkommen zurück, Honda. Vor vier Jahren verließ Honda als Prügelknabe den Formel-1-Paddock, jetzt kehren sie 2015 als willkommener Retter zurück. So viel Kritik die Japaner für ihren abrupten Ausstieg Ende 2008 ernteten, so viel Jubel empfängt sie nun bei ihrer Rückkehr mit dem Traditionspartner McLaren.

Die FIA sieht ihr Ziel bestätigt: Das neue Turbo-Motorenreglement sollte weitere Hersteller anlocken, mit Honda ist das gelungen - das betonte Präsident Takanobu Ito ausdrücklich auf der Bekanntgabe-Pressekonferenz. Was dabei gerne untergeht: Ein Hersteller geht durch das neue Regelwerk auch verloren - Cosworth wird ab 2014 keine Motoren mehr liefern.

Engpass für 2014

Der sicher bevorstehende Ausstieg von Cosworth bedeutet für das Formel-1-Feld einen Motoren-Engpass in der ersten Saison der neuen Turbo-Ära. Mit Mercedes, Ferrari und Renault sind dann nur noch drei Hersteller engagiert. Die Werksteams von Mercedes und Ferrari haben ihre Motoren dabei ebenso sicher wie Force India (kürzlich mit Mercedes verlängert) und Red Bull (langfristiger Renault-Kunde). Auch McLaren wird für das Übergangsjahr wohl kaum einen Renault-Motor einbauen - an Ferrari ist ohnehin nicht zu denken.

Damit bleiben Lotus, Toro Rosso, Sauber, Williams, Caterham und Marussia. Sauber steht in Verhandlungen mit Langzeitpartner Ferrari, die wohl zu einer Fortsetzung der Zusammenarbeit führen dürften - wobei sich Sauber in letzter Zeit durchaus für andere Optionen offen zeigte. Toro Rosso Teamchef Franz Tost sagte Motorsport-Magazin.com, dass sowohl Renault als auch Ferrari in Frage kommen, aber eine Tendenz zum Red-Bull-Partner Renault bestehe. Eine Entscheidung soll bis Ende Mai fallen.

Lotus tendiert zu einer Fortsetzung der Motorenlieferungen vom ehemaligen Besitzer Renault, der wohl auch Williams 2014 mit Motoren beliefern wird. Das lässt die Sorgenkinder Caterham und Marussia ohne Motoren für die kommende Saison. Caterham könnte seine Arbeit mit Renault fortsetzen, immerhin gibt es auch im Straßenwagensektor eine Zusammenarbeit. Die Frage ist jedoch, ob Renault drei, vier oder fünf Teams beliefern kann beziehungsweise möchte.

Für Marussia als derzeit einzigen Cosworth-Kunden bleibt eigentlich nur Ferrari oder Mercedes übrig, wobei die Verbindung zu Ferrari dank der Verpflichtung von Jules Bianchi naheliegender ist.

Was macht Honda 2015?

Nach Jahr eins der V6-Turbos erfolgt der Honda-Einstieg bei McLaren. Noch hat Honda kein Wort darüber verloren, ob der Hersteller auch andere Teams mit Motoren beliefern möchte. Eine Möglichkeit wäre mit Sicherheit die Wiederbelebung einer zweiten Traditionskombination mit Williams.

Das könnte die Anzahl der Renault-Teams senken und Motoren für andere Teams frei werden lassen. Bei Mercedes wird nach dem McLaren-Abgang ebenfalls ein begehrter Kundenplatz frei. Auch hier könnte sich Williams als Partner anbieten. Bei Caterham und Marussia schwebt noch ein zweites Fragezeichen über den Teamsitzen: Gibt es diese beiden Teams 2015 überhaupt noch?

2014 und 2015: Mögliche Team-Hersteller-Kombinationen

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