Pirelli unterzieht die Reifen nach der harschen Kritik der letzten Tage und Wochen bis zum Kanada GP einer Überarbeitung, womit jedoch nicht alle Teams einverstanden sind. Während Red Bull und Mercedes zu den Profiteuren zählen könnten, zeigt man sich bei Lotus vom Vorgehen des italienischen Lieferanten enttäuscht. Laut Teamchef Eric Boullier würden nur manche Rennställe die Änderungen begrüßen, weil sie ihrer Performance zuträglich seien.

"Im Gegensatz zu Red Bull, das die Politik vertritt, das Auto nur auf Basis der Aerodynamik zu entwickeln, zählen wir zu den Teams wie Ferrari, die den Pirelli-Faktor beim Design des Autos berücksichtigt haben", betonte Boullier und fügte an: "Daher sind wir von den Änderungen ein wenig enttäuscht." Der Franzose merkte überdies an, dass es wohl nicht viele Sportarten gäbe, in denen die Regeln während der laufenden Saison geändert werden, denn so würde beim Fußball die Größe der Tore ja auch gleich bleiben.

Alguersuari beruhigt

Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari ist derweil bemüht zu betonen, dass an den Reifen der Generation 2013 nichts Grundsätzliches falsch sei, vielmehr würde es Piloten wie Fernando Alonso im Gegensatz zur Konkurrenz gelingen, aus den Gummis das Maximum herauszuholen. "Ich sehe das Drama nicht", sagte der Spanier. "Als Vettel 2011 gewann, war es genauso, aber wenn die Dinge gut laufen, beschwert man sich nicht."

Alguersuari unterstrich noch einmal, dass derzeit einfach manche Fahrer den Umgang mit den Pneus verstehen, während andere nicht über den richtigen Zugang verfügen. "Es gibt Alonso mit Ferrari und Räikkönen mit Lotus", betonte er. Als der Spanier 2011 noch mit Toro Rosso in der Königsklasse unterwegs war, erlebte er Ähnliches, wie er verriet. "Ich hatte einen furchtbaren Start in das Jahr, aber ab der Mitte der Saison begannen wir das Verhalten der Mischungen zu verstehen", blickte er zurück.