Die Formel-1-Teams einigten sich am Rande des Spanien GP auf ein neues Strafensystem, das ähnlich wie für Otto-Normal-Verbraucher in Flensburg auf Punkten basiert, bei denen eine gewisse Menge zur Sperre führt. In der Königsklasse wird die Schmerzgrenze bei 12 Punkten liegen - dann droht eine Rennsperre. Die FIA muss diesem neuen System noch zustimmen. Sir Jackie Stewart macht im Vorfeld auf einige Punkte aufmerksam, die seiner Meinung nach beachtet werden müssen, ehe das Ganze umgesetzt wird.

"Es ist falsch, dass die FIA Teilzeit-Rennkommissare hat, die sich mit der Sicherheit beschäftigen", meinte er gegenüber Reuters. "Es ist nicht korrekt, Teilzeit-Stewards zu haben, die aus irgendeinem Land für ein oder zwei Rennen eingebracht werden. Es müssen immer die gleichen Leute sein, damit man nicht Gefahr läuft, dass die Urteile stark auf und ab pendeln. Es muss unilateral sein, mit Autorität, mit Erfahrung und diese Person sollte dafür engagiert und bezahlt werden", forderte er. "Wenn man Strafpunkte einführt, dann sollte man konstant urteilen." Derzeit wechseln die Rennkommissare von Rennen zu Rennen. Neben zwei von der FIA gewählten Vertretern beurteilt ein Fahrersteward die Vorfälle.

Einer der wenigen Piloten, der in jüngerer Vergangenheit bereits nach dem alten System eine Rennstrafe erhielt, ist Romain Grosjean. Zwar ist er kein Fan des bestehenden Systems, doch an dem neuen gibt es für ihn auch noch einiges auszusetzen. "Momentan liegt die Entscheidung einzig bei den Stewards. Es ist wie Boxen oder Judo, es ist einfach beliebig", hatte er erklärt. Über das neue System könne man aber noch nichts sagen, so lange es keinen richtigen Strafenkatalog gebe. "Es ist ein sehr schwieriges Thema. Es ist nicht wie im Straßenverkehr, wo man drei Punkte kassiert, wenn man nicht angeschnallt ist, oder drei Punkte, wenn man über eine rote Ampel fährt. Was wäre das hier?", rätselte er. Ein erster Entwurf für einen Strafenkatalog wurde am Wochenende vorgestellt.