Fernando Alonso wiederholte am Sonntag in Barcelona seinen Heimtriumph auf dem Circuit de Catalunya aus dem Jahr 2006 - im Vorjahr konnte der Spanier zudem den Europa GP an der Hafenkante von Valencia gewinnen. Im Anschluss an den dritten Heimsieg seiner Karriere jubelte der Spanier den ausgelassen feiernden Fans auf der Haupttribüne des katalonischen Kurses zu: "Ich möchte allen hier danken und muss sagen: Das sind fantastische Emotionen!" Die Zuschauer hätten ihn auf einer Welle der Euphorie positiv durchs Rennen getragen, so Alonso. "Das Publikum hat geholfen, denn man spürt die Unterstützung die ganze Zeit und alle im Team kümmern sich an so einem Wochenende gleich noch detaillierter um alle Dinge, weil man daheim besonders gut sein will und uns hier so viele Leute unterstützen."

Glaubt man Alonso, sei der Sieg beim Europa-Auftakt der F1 aber erst der Anfang - er sei hungrig auf einen erfolgreichen Sommer und versprach: "Wir hören jetzt sicher nicht auf sondern geben weiter Gas." Gas gab der Spanier auch auf den ersten Metern des Rennens und das besser noch als seine unmittelbaren Konkurrenten. Unmittelbar nach dem Start katapultierte er sich in der dritten Kurve mit einem sehenswerten Überholmanöver auf der Außenseite gegen Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton auf die dritte Position nach vorne - am Ende war das der Grundstein zu seinem Erfolg. In den letzten zwölf Jahren gewann in Barcelona immer ein Pilot, der aus Startreihe eins losgefahren war... Alonso startete am Sonntag lediglich als Fünfter.

In der WM kaum Veränderung

Stolzer Spanier: Alonso setzte der Konkurrenz die Hörner auf, Foto: Sutton
Stolzer Spanier: Alonso setzte der Konkurrenz die Hörner auf, Foto: Sutton

Mit Blick auf die Weltmeisterschaft meinte der neue WM-Dritte, der nur noch 17 Punkte hinter Leader Sebastian Vettel liegt: "Viel hat sich nicht geändert, denn es sind ja erst fünf Rennen gefahren. Dabei gab es Hochs und Tiefs, mal gute ohne Rennen ohne Probleme und mit Podestplätzen, dann aber auch wieder Fehler und technische Probleme, die wir natürlich nicht wiedersehen wollen." Nachdem die Euopa-Updates am Sonntag aber augenscheinlich voll einschlugen, stellte der Scuderia-Star zufrieden fest: "Wir haben ein Auto, mit dem wir ganz vorne mitfahren und um die WM kämpfen können."

Er sei natürlich sehr zufrieden mit seinem Sieg. "Es lief heute alles hervorragend für uns und wir wussten schon nach Kurve drei, dass wir oben mitfahren können, also haben wir uns gedacht, dass wir den Rhythmus so aufrecht erhalten müssen", beschrieb er das Rennen, das über 66 Runden dauerte und sich vor allem zu einem taktischen Reifenpoker entwickelte. Alonso strahlte: "Wir haben jetzt einen unglaublichen Erfolg eingefahren, aber nun müssen wir noch etwas drauflegen." Klar sei: "Ferrari und ich wollen weitere Podiumsplatzierungen und wir werden das aggressiv angehen und schauen, dass es dann auch am Ende zum bestmöglichen Ergebnis führt."

Großen Jubel gab es auch bei Teamchef Stefano Domenicali, der nach der Champagnerdusche auf dem Podest triefend nass durchs Fahrerlager stapfte. Dem Italiener war das jedoch gerade recht: "Es ist besser nach Schampus zu riechen als nach etwas anderem", lachte er und fügte hinzu: "Das war ein guter Job des Teams und der Fahrer und genau die Antwort, die wir gebraucht haben." Trotzdem wolle man nun nicht in überschwängliche Euphorie verfallen. "Wir müssen den Ball flach halten, ruhig bleiben und nicht den Kopf verlieren - wenn man gewinnt, wird man schnell gekreuzigt, wenn man dann wieder verliert", wies er auf die Gesetzte der Branche hin. "Wir waren hier heute in Spanien sehr glücklich", so Domenicali, der sagte: "Die Strategie war von Anfang an der Punkt, von dem wir wussten: Da können wir angreifen... und darauf haben wir uns konzentriert."