Dreimal hat sich Nico Rosberg im Qualifying-Duell nun gegen Lewis Hamilton teamintern durchgesetzt. Die englische Presse suchte nach Erklärungen und wurde schnell fündig: Die stark kritisierte Lebenseinstellung von Lewis Hamilton, die nicht das Rennenfahren, sondern den Lifestyle in den Vordergrund stellt. Insbesondere sein Hund rückte in den Fokus einiger Kommentatoren, die hier den Grund für den Leistungsabfall des Weltmeisters von 2008 sehen. Hamilton selbst kann diese Kritik gar nicht nachvollziehen und erhält dabei Rückendeckung von Niki Lauda.

"Was zur Hölle soll denn der Hund damit zu tun haben?", fragte ein völlig perplexer Lewis Hamilton nach seinem zweiten Platz in Monaco, als er darauf angesprochen wurde. "Ich habe keine Ahnung, wie ich mein Leben anders leben soll, und wenn die Leute damit ein Problem haben, ist es deren Problem." Das derzeitige Leistungstief, das immer noch gut genug für die erste Startreihe ist, führt der frühere McLaren-Pilot stattdessen auf den Akklimatisierungsprozess bei Mercedes zurück. "Ich kann nicht sagen, dass ich mit diesem Auto irgendetwas anders mache. Ich denke, es liegt daran, dass ich das neue Auto noch kennenlerne."

Die Niederlagen gegen Rosberg täten auch nicht zu sehr weh: "Ich kann mich glücklich schätzen, viele Erfahrungen wie diese in der Vergangenheit gemacht zu haben: mit Fernando [Alonso], Heikki Kovalainen und Jenson Button. Es sorgt nicht dafür, dass ich an meinen Fähigkeiten zweifele. Es sorgt dafür, dass ich härter arbeite." Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda kann der Kritik ebenfalls nichts abgewinnen: "Es sollte ihm gestattet sein, zu tun, was zur Hölle er machen will", sagte der dreifache Weltmeister dem Daily Mirror. "Wenn es ihn glücklich macht, wird er ein besserer Sportler."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Geschichte selbst ist so skurril wie die Überschrift selbst. Sicher kann man darüber streiten, ob der Lebensstil von Lewis Hamilton einem professionellen Rennfahrer angemessen ist, aber seinen Hund sollte man da besser ausklammern. Eine Bulldogge als Grund für drei Qualifying-Niederlagen in Folge kann nur die Folge einer sehr frustrierten englischen Presse sein. Vermutlich wurde Nico Rosberg über die letzten Jahre hinweg einfach wirklich stets unterschätzt, was auch die Leistungen von Michael Schumacher in ein anderes Licht rücken würde. (Heiko Stritzke)