Das Qualifying in Barcelona ist geschlagen und wie vor drei Wochen in Bahrain ging die Pole Position an Nico Rosberg. Weltmeister Sebastian Vettel erreichte auf dem Circuit de Catalunya den dritten Startplatz, während Adrian Sutil und Nico Hülkenberg am Einzug in Q3 scheiterten. Motorsport-Magazin.com fasst den Tag der deutschen Piloten zusammen.

Nico Rosberg

Kann Rosberg seine Pole diesmal nützen?, Foto: Sutton
Kann Rosberg seine Pole diesmal nützen?, Foto: Sutton

Mercedes präsentierte sich im Qualifying zum Spanien GP eindrucksvoll dominant und konnte in allen drei Segmenten des Zeittrainings die Bestzeit für sich reklamieren. Während in Q1 und Q2 allerdings Lewis Hamilton die Nase vorne hatte, setzte sich im entscheidenden Abschnitt Nico Rosberg durch und sicherte sich die dritte Pole Position seiner Karriere. "Ich bin sehr glücklich mit dem heutigem Tag", strahlte der Wahl-Monegasse, obwohl er mit der Bestzeit gar nicht gerechnet hatte, da bei den Stuttgartern der Fokus in erster Linie auf den Vorbereitungen für den Grand Prix lag.

"Man muss nach Bahrain sicherlich vorsichtig sein. Da ging im Rennen dann auf einmal gar nichts mehr", hob Rosberg mahnend den Zeigefinger, wohlwissend, dass der F1 W04 es bisher nicht verstand, optimal mit den Hinterreifen umzugehen. "Es ist schön... aber man muss es mit Vorsicht genießen." Da es jedoch vermessen wäre als Pole-Sitter nur schwarzzumalen, blickte Rosberg nicht gänzlich pessimistisch in Richtung des sonntäglichen Rennens. "Ich denke, wir haben die Sache jetzt besser im Griff und verstanden - aber hier herrscht halt auch wieder eine andere Reifensituation", so seine Einschätzung. "Wir müssen mal schauen, aber an sich haben wir gut darauf hingearbeitet, unsere Probleme in den Griff zu kriegen."

Sebastian Vettel

Für Vettel stellte P3 das Optimum dar, Foto: Sutton
Für Vettel stellte P3 das Optimum dar, Foto: Sutton

Als erster Verfolger der Silberpfeil-Phalanx kristallisierte sich der Weltmeister heraus. Sebastian Vettel pilotierte seinen RB9 auf die dritte Startposition und war mit dieser Ausbeute trotz der verpassten ersten Startreihe ganz und gar nicht unglücklich. "Ich bin sehr zufrieden und denke, wenn man sich die Rundenzeiten von Mercedes angesehen hat, war das unser Optimum", ordnete er seine Leistung ein. Besonders angetan war Vettel von seinem letzten Sektor, denn dieser stellte für ihn bisweilen eine Problemzone dar, wovon am Samstag jedoch nichts zu bemerken war.

Red Bull entschied sich dazu, einen anderen Ansatz als das Gros der Konkurrenz zu verfolgen und schickte Vettel stets auf den weicheren Medium-Pneus auf die Strecke. "Auch wenn uns die äußeren Bedingungen helfen könnten: Die Reifen halten nicht so, wie wir uns alle das wünschen würden und darin liegt die Herausforderung", war der Champion mit dem schwarzen Gold aber weiterhin nicht glücklich. Für das Rennen hat er die versammelte Konkurrenz um ihn auf der Rechnung: "Mercedes steht vor uns und um ehrlich zu sein, sahen sie auf den Longruns nicht so schlecht aus. Außerdem waren auch Ferrari und Lotus auf den Longruns gestern ziemlich konkurrenzfähig, weshalb wir davon ausgehen können, dass sie im Rennen sehr stark sein werden."

Adrian Sutil

Sutil steckte im Verkehr fest, Foto: Sutton
Sutil steckte im Verkehr fest, Foto: Sutton

Adrian Sutil war nach dem Qualifying sauer, denn der Force-India-Pilot hatte den Einzug unter die besten Zehn verpasst und wurde lediglich 13. - aus seiner Sicht aufgrund von Fremdverschulden. "Ich bin enttäuscht. Das war nicht gut, da war definitiv mehr drin", zeigte er sich gegenüber Motorsport-Magazin.com wenig euphorisch. Was war passiert? Laut Auskunft des Gräfelfingers habe er mit jeder Menge Verkehr zu kämpfen gehabt, weshalb es nur seinem Teamkollegen Paul di Resta gelang, die indischen Farben in Q3 hochzuhalten.

"Ich hatte nicht genug Abstand, um eine gute Runde zu fahren, die für Q3 gereicht hätte", schilderte Sutil. "Was der kann, kann ich auch, da muss ich mir keine Sorgen machen", kommentierte er die Leistung seines Stallgefährten, der zuletzt auf einer Welle des Erfolgs schwamm, während Sutil lediglich beim Saisonauftakt in Australien Zählbares mitnehmen konnte. "Aber man muss es auf den Punkt bringen und das haben wir heute nicht geschafft", stellte er trocken fest.

Nico Hülkenberg

Sauber tritt auf der Stelle, Foto: Sutton
Sauber tritt auf der Stelle, Foto: Sutton

Bereits am Freitag beschlich Nico Hülkenberg das ungute Gefühl, dass die zahlreichen neuen Teile ihren Zweck nicht in ausreichendem Maße erfüllen und Sauber somit nicht der gewünschte Schritt nach vorne gelingen würde. So kam es schlussendlich auch, denn Platz 15 war für Hülkenberg das höchste der Gefühle, wobei ihm auf den Einzug in Q3 lediglich drei Zehntel fehlten. Dennoch wollte beim Emmericher verständlicherweise keine wirkliche Freude aufkommen. "Es ist enttäuschend, wir sind schlicht und einfach zu langsam.", gab er unumwunden zu.

Zwar würden die Updates einen Schritt in die richtige Richtung darstellen, doch da auch die Konkurrenz in der dreiwöchigen Rennpause nicht untätig war, reichten die Bemühungen einfach nicht aus. "Ansonsten kann ich mit dem, was wir gemacht haben, zufrieden sein. Wir müssen einfach schneller werden", resümierte er. Teamchefin Monisha Kaltenborn konnte gegenüber Motorsport-Magazin.com dem Tag trotzdem etwas Positives abgewinnen. "Wir sehen an den Daten, dass wir den Anschluss haben", sagte die Wienerin. "Wichtig ist, dass wir die Probleme verstanden und richtig reagiert haben."