Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo kommt am Samstag nach Barcelona. Nicht nur, um Ferrari und Fernando Alonso moralische Unterstützung zu geben, sondern vor allem, um mit Bernie Ecclestone zu reden: "Ich möchte wissen, wie es sein kann, dass es zwischen den drei Kräften, die die Formel 1 am Laufen halten, also zwischen Teams, FIA und den Organisatoren" - womit er natürlich Bernie meint - "immer noch keine Einigung über die Zukunft gibt, und das nach vier Rennen 2013." Was Montezemolo meint: Es könne eigentlich nicht angehen, dass die Formel 1 immer noch ohne Concorde-Abkommen dasteht und sich derzeit alle Entscheidungsprozesse in einer für die Formel 1 sehr kritischen Zeit mehr oder weniger im rechtsfreien Raum abspielen.

Wobei die Frage ist, wie lange Ecclestone überhaupt noch Zeit hat, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung kommt es ja bald, möglicherweise noch vor Pfingsten, in München nun doch zu einer Anklage gegen ihn wegen Bestechlichkeit in der Bayern-LB- und Gribkowski-Affäre. Prozessbeginn wäre dann, wenn das Gericht die Anschuldigungen für stichhaltig genug erachtet, zwar wohl erst im Spätsommer oder Herbst, aber dass die Verhandlungen in Sachen Concorde dann für den 83-jährigen Ecclestone erst einmal zweitrangig würden, befürchten nicht wenige in der Formel 1.