Im nächsten Jahr könnte bei Red Bull ein Cockpit frei werden. Wie siehst du deine Chancen?
Daniel Ricciardo: Ich weiß, dass es für mich möglich ist, wenn ich in diesem Jahr etwas wirklich Besonderes leisten kann. Wir werden sehen, was passiert, aber ich versuche, mein Bestes zu geben.

Diese Saison könnte für dich die entscheidende sein...
Daniel Ricciardo: Ich bin im zweiten Jahr und muss etwas Spezielles schaffen, um mich im nächsten Jahr zu verändern. Entweder zu Red Bull oder sonst wo hin, aber ich würde gerne die Möglichkeit haben, um Siege zu kämpfen. Ich will nicht in der Formel 1 fahren, bis ich zu alt bin. Daher möchte ich lieber früher als später erfolgreich sein.

Du verstehst dich mit Sebastian Vettel gut. Das würde also passen...
Daniel Ricciardo: Wir werden sehen. So weit in die Zukunft zu sehen, ist für mich nicht korrekt, aber ich bin mir sicher, dass ich aus jeder Situation das Maximum herausholen würde. Wenn ich ein Auto hätte, mit dem man um die Weltmeisterschaft kämpfen kann, bin ich mir sicher, ich würde es ausnutzen.

Löst Ricciardo Webber ab?, Foto: Sutton
Löst Ricciardo Webber ab?, Foto: Sutton

Wäre es für dich etwas Besonderes, deinen australischen Landsmann Mark Webber abzulösen?
Daniel Ricciardo: Wenn Mark das Team verlässt, wäre es natürlich schön, die australische Flagge am Auto zu behalten. Aber wir sprechen über Eventualitäten. Ich denke, er wäre glücklich, würde die Flagge am Auto bleiben, aber wir müssen zunächst sehen, was er tut und ich muss mich weiterhin auf mich konzentrieren, denn es ist noch nichts bestätigt.

Ist es manchmal schwierig, sich von diesen Gedanken nicht ablenken zu lassen?
Daniel Ricciardo: Es ist nicht so schwierig. Ich kann Dinge gut ausblenden und lasse mich nicht so leicht von Gerüchten beeinflussen. Ich habe auch abseits des Rennfahrens Interessen, um die meine Gedanken kreisen, daher ist es nicht so schwierig, diese Sachen von mir wegzuhalten.

Hat sich deine Situation bei Toro Rosso angesichts dieser Möglichkeiten ein wenig verändert? Auch was das Verhältnis zu Jean-Eric Vergne betrifft?
Daniel Ricciardo: Als wir in diese Saison gingen, wussten wir beide, was möglich ist. Im letzten Jahr wurden wir wirklich konkurrenzfähig und ich denke, das hat sich nun stabilisiert. Würden wir uns zu intensiv duellieren, würde sich das negativ auf das Team auswirken, daher denke ich, dass wir auf einem guten Level sind. Das Team respektiert unsere Freude am Fahren und wir pushen das Team nicht in die falsche Richtung - ich denke, wir bewegen uns auf einem guten Intensitätsniveau. Möge der bessere gewinnen. Wenn Jean-Eric mich in diesem Jahr fair schlägt, dann ist es eben so. Bisher war das nicht der Fall und ich möchte sicherstellen, dass ich vorne bleibe.

Wo liegt die Grenze? Sich nicht gegenseitig ins Auto zu fahren?
Daniel Ricciardo: Wenn wir auf der Strecke aufeinandertreffen, müssen wir uns Platz lassen. Wir hatten in Barcelona im letzten Jahr ein Duell und sind Rad an Rad in die erste Kurve gefahren und haben uns nicht berührt. Ich denke, man kann Rennen fahren, ohne sich zu berühren, das ist kein Problem.

Wärst du bereit, schon in diesem Jahr für Red Bull ins Auto zu steigen, sollte dich jemand fragen?
Daniel Ricciardo: Ja.

Erwartest du, dass das passiert?
Daniel Ricciardo: In diesem Jahr? Nein. Wie gesagt, wenn mich jemand fragen würde, wäre ich bereit, aber ich gehe nicht davon aus.

Was wäre besser? Schon jetzt inmitten der Saison zu wechseln oder erst am Ende des Jahres?
Daniel Ricciardo: Wenn es passiert, möchte ich es auf die normale Art und Weise machen, also am Ende des Jahres, um den Winter mit dem Team zu verbringen und die Testfahrten zu absolvieren. Dann kann ich die Saison zu einhundert Prozent vorbereitet beginnen, denn ich habe während meiner Zeit bei HRT gesehen, dass es nicht optimal ist, in die laufende Saison einzusteigen. Aber das ist ein Szenario, das ich nicht wirklich erwarte.

Was ist in dieser Saison für dich noch möglich?
Daniel Ricciardo: Der siebte Platz in China hat unser wahres Potenzial gezeigt. Wir haben ihn nicht erreicht, weil zehn Autos ausgefallen sind, sondern weil wir den Speed hatten. Wir müssen versuchen, das zu reproduzieren. Momentan ist es nicht realistisch, besser als Siebter zu werden, außer viele Fahrer scheiden aus. Aber die Top-10 sind möglich und wir müssen versuchen, sie konstanter zu erreichen.