In der WEC finden sich richtige Rennfahrer. Diese Aussage von Alexander Wurz war zwar ironisch gemeint, dennoch findet der Österreicher, dass durchaus ein Körnchen Wahrheit darin steckt. "Hier herrscht ein extremer Kampf. Die Autos sind viel gefährlicher als die F1-Boliden. Der Geschwindigkeitsunterschied ist dramatisch. Das Schönste ist aber, dass wir fahren können wie wir wollen", sagte Wurz gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Im Gegensatz zur Formel 1 drehe sich nicht alles um Geld und Politik. "Alle Fahrer in den Top-Teams werden bezahlt. Ich kenne einige Leute, die sich mit Geld ein Cockpit schnappen wollten, aber die Hersteller haben sie nicht genommen. Das finde ich saucool", erklärte der Österreicher. Auch Teamorder sei ein Wort, das in der WEC nicht vorkommt - im Gegensatz zur Formel 1. "Wir sind nicht blöd. Natürlich schauen wir, dass beide Autos ins Ziel bekommen. Aber im Prinzip gibt es keine Stallorder. So lange es im fairen Rahmen bleibt, können wir gegeneinander kämpfen", betonte Wurz.

Seit 2012 bestreitet er für Toyota die Langstreckenweltmeisterschaft. Obwohl in der WEC laut Wurz die Post abgeht, ist er sich darüber im Klaren, dass die Formel 1 auch weiterhin der Gipfel des Motorsports ist. "Unsere Boliden haben wesentlich mehr Abtrieb und um einiges weniger Drag, dabei sind die Boliden um 300 kg schwerer. Wenn man weiß, dass ein Kilogramm in der F1 etwa drei Zehntel ausmacht, dann kann man sich das Kräfteverhältnis ausrechnen. Aber das Reglement schreibt das Gewicht nun einmal vor", so Wurz.

Rüstungswettlauf

Einen gemeinsamen Nenner gibt es allerdings zwischen der F1 und der WEC - der Rüstungswettlauf. "Der ist wie in der Formel 1 auch hier voll im Gange", weiß Wurz. Top-Teams wie Audi oder Porsche sollen über ein Budget von über 100 Millionen verfügen, im Vergleich das Budget von Mercedes 2012 soll kolportierte 112 Millionen betragen haben. Bei Red Bull sollen es sogar über 250 Millionen sein.