Dank der aggressiveren Pirelli-Mischungen liegt der Hauptfokus der Teams an einem Rennwochenende auf dem Reifenabbau. Für Sam Michael führen die Mischungen allerdings zu einer weiteren Veränderung - die Formel 1 wird seiner Meinung nach immer mehr zu einem Denksport. "Wenn man sich China ansieht, dann waren auf den ersten fünf Plätzen nur Weltmeister. Das ist kein Zufall, sondern ein Beweis dafür, dass der Renn- zum Denksport mutiert ist", kritisierte Michael.

Alle Top-Piloten seien schnell, doch zwischen ihnen und den Weltmeistern gäbe es einen entscheidenden Unterschied. "Was sie trennt, ist die Erfahrung und die Fähigkeit sich auf die unterschiedlichsten Situationen einzuschießen", erklärte der McLaren-Sportdirektor. Mit dem aktuellen Reifenabbau komme der Erfahrung eines Pilotens eine größere Bedeutung zu. "Für die jungen Piloten ist es viel schwieriger, mit der aktuellen Situation, die in der F1 vorherrscht, klarzukommen", meinte Michael.

McLaren-Neuling Sergio Pérez profitiere immerhin von seinem erfahrenen Teamkollegen Jenson Button, seinerseits ebenfalls Weltmeister - diesen Vorteil haben nicht alle Piloten. "Er hat mit Jenson einen Fahrer an der Seite, dem er folgen kann. Andere Teams haben zwei junge Piloten als Fahrer, die sich momentan in einem schwierigen Umfeld wiederfinden", sagte Sam Michael.