"Reifen, Reifen, Reifen, Reifen", sagte Mark Webber zu Beginn der Saison genervt. Wenn gerade nicht vom Malaysia-Skandal gesprochen wird, sind die Reifen weiterhin Thema Nummer eins. Während Mark Webber die Reifen noch relativ sachte als 'nicht Formel-1-tauglich' bezeichnet, findet sein Freund Bernd Schneider deutlichere Worte für die Pirelli-Pneus. Der Mercedes-Markenbotschafter bezeichnet die umstrittene Konstruktion als schlichtweg 'katastrophal schlecht' und fragt sich, weshalb die Italiener so aggressiv an die Entwicklung der neuen Reifen herangegangen sind.

"Allerdings ist es für mich schon verwunderlich, dass Pirelli so schlechte Reifen baut. Das kann für die Marke ja auch nicht gut sein und sie können von Bernie Ecclestone kaum die Vorgabe haben, so schlecht zu sein." Den Kritikern, die behaupten, es handle sich nicht mir um richtiges Racing, stimmt Schneider aber nicht zu. Wie die Fahrer in der vergangenen Turbo-Ära Benzin sparen mussten, so müssten Hamilton und Co. nun mit den Reifen haushalten.

Ein anderes Problem tut sich aber durch die gewagte Konstruktion auf, wie der 48-Jährige zu bedenken gibt. "Ich habe manchmal sogar die Befürchtung, dass bei 300 [Stundenkilometer] mal der Reifen explodiert und dann könnte sich auch ein Formel-1-Fahrer wehtun", so Schneider gegenüber sportal.de. "Pirelli muss auf jeden Fall nachrüsten", ist er sich sicher. Zurück zu Reifen, mit denen die Piloten eine komplette Renndistanz absolvieren konnten und die Rennen einer Prozession glichen, will er aber auch nicht. Entscheidend sei die Kalkulierbarkeit des Abbaus. "Wenn du einen Faktor nicht kalkulieren kannst, ist das eine Katastrophe für die Teams."