Im Rahmen einer Tagung auf dem Red Bull Ring nahe seiner Grazer Heimat, kam Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko nicht umher, sich zur Fahrersituation beim Weltmeisterteam zu äußern. "Wir haben keine Eile", versicherte er der APA und ließ auch durchblicken, nicht unbedingt weiter mit Mark Webber an der Seite Vettels zu planen. "Viele Piloten wollen für Red Bull fahren, außerdem haben wir zwei sehr gute Junioren."

Er mache sich jedenfalls keine Sorgen, am Ende ohne zwei Topfahrer an den Start gehen zu müssen. Beim Nachwuchsteam Toro Rosso gibt es hingegen weniger teaminterne Kämpfe, auch wenn beide Piloten schon vor der Saison betonten, kein freundschaftliches Verhältnis mehr zu haben. Auf die sportliche Leistung scheint das allerdings keinen Einfluss zu nehmen. "Wir sind mit beiden Fahrern zufrieden. Ricciardo ist derzeit aber der bessere", fand Dr. Marko gewohnt deutliche Worte. Wie sollte es auch anders sein, liegen die Probleme bei Jean-Eric Vergne im schwarzen Gold begründet. "Vergne ist zu ungestüm, im Qualifying mit den sensiblen Reifen überfordert er das Auto."

Aber auch bei Red Bull sei die Fahrersituation entspannter, als viele glauben, so der Grazer. "Es herrscht konstruktive Arbeit, das reicht." Ohnehin habe sich seit dem Zwischenfall in Malaysia nichts Gravierendes geändert. "Die besten Freunde sind sie nie gewesen. Aber sie haben ein Arbeitsverhältnis, das funktioniert." Außerdem betonte der Le Mans-Sieger von 1971 einmal mehr, dass es keine Stallorder mehr geben wird - zumindest bei einer Konstellation, wie sie im Moment herrscht: "Solange beide Piloten in der WM reelle Chancen haben, haben sie volle Fahrt."