Hinter Sergio Pérez liegen harte Wochen. Vor dem Bahrain GP musste er sich nicht nur von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh Kritik gefallen lassen, dass er zu wenig Aggressivität in den Rennen zeigt. In Bahrain tat er genau das - und wurde erneut von seinem Team kritisiert. Nur einen Tag später rudern die McLaren-Verantwortlichen zurück. "Wenn man sich das Wochenende als Ganzes ansieht, dann hat Sergio genau das getan, was wir von ihm gefordert haben. Er hat für sich und das Team ein großartiges Ergebnis eingefahren", erklärte Sam Michael.

Dass Jenson Button die Situation direkt nach dem Rennen anders beurteilte, kann Michael verstehen. "Jenson war frustriert, weil ihm der Zweikampf mit Checo Zeit gekostet hat und weil er meinte, dass Checo zu aggressiv vorgegangen ist. So kamen die etwas raueren Töne bei den Interviews zustande", stellte Michael klar. Mit ein wenig Abstand habe auch Button eingesehen, dass er selbst immer gegen eine Teamorder bei McLaren war. "Beide Fahrer sind aus diesem Grund bei uns. McLaren hat in der Teamgeschichte immer für Gleichberechtigung gestanden", sagte Michael.

Die aufregendsten Duelle der Vergangenheit seien zumeist zwischen McLaren-Piloten wie Senna gegen Prost gewesen. "Damals hat Ron Dennis auch keine Teamorder ausgesprochen und die beiden einfach fahren lassen", betonte Michael. Laut dem McLaren-Sportdirektor wird McLaren es auch zukünftig so handhaben, auch wenn die Gefahr besteht - wie in Bahrain - dass sich beide Fahrer abschießen und dem Team wertvolle Punkte kosten. "Wir haben Jenson und Sergio angeheuert, weil beide echte Racer sind. Logischerweise wollen wir, dass sie sich auch so verhalten", meinte Michael.