Als gern gesehener Gast besuchte Rubens Barrichello in Bahrain wieder einmal das Fahrerlager der F1 und arbeitete dabei auch gleich noch als Co-Kommentator für das brasilianische Globo TV. In dieser Funktion stellte der Rekordstarter der Königsklasse fest, dass die Zuschauer am Sonntag durch den Defekt an der Heckflügelklappe Fernando Alonsos wohl um ein spannendes Duell an der Spitze gebracht wurden. Für Barrichello stand fest, dass der Scuderia-Fahrer Sebastian Vettel im Rennen auf jeden Fall die Stirn hätte bieten können - nach Alonsos Rückfall ob des Defekts fuhr der Deutsche aber allein auf weiter Flur und einem ungefährdeten Sieg entgegen.

Alonso musste seinen ersten Reifenstopp vorziehen, weil das DRS sich nicht mehr schließen ließ - dies erledigten die Mechaniker des Asturiers an der Box dann manuell. Nur eine Runde später ging die Heckflügelkappe jedoch wieder auf, was den Spanier zu einem zusätzlichen Halt bei seinen Mannen zwang. "Wenn Alonso das Problem mit dem DRS nicht gehabt hätte, dann bin ich mir sicher, dass er mit Sebastian um den Sieg gekämpft hätte", glaubte Barrichello. Für ihn sei der Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 bereits im Vorfeld der Favorit vor den Toren Manamas gewesen - auch auf Grund seiner Long-Run-Pace in den Trainings am Freitag.

Rechne man die verlorene Zeit beim zusätzlichen Boxenstopp, die verlorenen Sekunden mit offenem DRS und den eingebüßten Vorteil nach dem Wegfall der Heckflügelklappe in der dafür vorgesehen Zone mit ein, weise der Ferrari-Pilot am Ende auf Vettel vergleichsweise wenig Rückstand auf, fand Barrichello - Alonso überquerte den Zielstrich in Sakhir 37 Sekunden nach dem Sieger im Red Bull. "Es gibt eine Fülle an Daten, die mich zu der Annahme verleitet, dass Alonso Vettel noch eingeheizt hätte", erklärte Barrichello. Der 40-Jährige fügte an: "Der Ferrari ist ein großartiges Auto - selbst mit geöffnetem DRS hat Alonso nur eine Sekunde pro Runde verloren."