Für Romain Grosjean war der dritte Platz von Bahrain und seine starke Fahrt in der Wüste ein Befreiungsschlag par excellence. Der junge Franzose hatte heuer besonders im Vergleich zu seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen keinen guten Saisonstart erwischt und stand bereits nach den ersten drei Rennen gehörig unter Druck. Zwar musste Grosjean sich auch am Sonntag hinter seinem Stallgefährten einordnen - mit seiner Fahrt von Startplatz elf bis nach vorne auf die dritte Position konnte er aber durchaus zufrieden sein und wies anschließend auch darauf hin, was viele seiner Kritiker wohl schon vergessen hatten: Grosjean ist einer von nur vier Piloten, die bisher in allen Saisonrennen gepunktet haben.

Lediglich die Big Points waren bisher nicht dabei, was auch der Lotus-Pilot einräumte: "Ich war bislang eigentlich schon relativ konstant in den Rennen, nur eben nicht da, wo ich sein wollte." Nun sei der Bann aber hoffentlich gebrochen. "Es war schwierig, herauszufinden, was bei mir fehlte - aber wir haben als Team insgesamt sehr hart gearbeitet und ich habe mehr und mehr das Gefühl für das Auto gefunden", meinte er im Anschluss an seinen Befreiungsschlag erleichtert. Sein Schlüssel zum Erfolg am Sonntag sei seine alternative Renntaktik gewesen - als Elfter vom Samstag konnte er die Reifen frei wählen und einen frischen Satz für das Rennen aufziehen. Das Verpassen von Q3 am Vortag erwies sich für den Grand Prix somit als Segen.

"Ich bin mit einer anderen Strategie und den harten Reifen in das Rennen gestartet, konnte daher viel länger draußen bleiben", fasste Grosjean sein Rennen zusammen. So einfach wie es sich anhöre, sei das aber auch nicht gewesen. "Dafür musste ich mehr mit Trümmerteilen und dem Verkehr aufpassen", meinte der Drittplatzierte. Nach der Zieldurchfahrt sei dann jedoch die ganze Anspannung abgefallen und nun überwiege die pure Freude. "Es war ein tolles Rennen und hat viel Spaß gemacht. Ich freue mich, hier zu stehen", sagte Grosjean auf dem Podest. "Es ist das gleiche Podium wie letztes Jahr... das kann gerne öfters so bleiben", scherzte er mit Blick auf seine Nebenmannen.