Sebastian Vettel feierte beim Großen Preis von Bahrain einen souveränen Sieg und wiederholte damit seinen Vorjahres-Erfolg. Mit seinem zweiten Triumph in dieser Saison baute der Red-Bull-Star seinen Vorsprung an der WM-Spitze weiter aus. In der zweiten Runde übernahm Vettel die Führung von Pole-Setter Nico Rosberg und blickte bis Rennende nicht mehr zurück - zum Schluss überquerte er die Ziellinie mit einem Sicherheitsvorsprung von neun Sekunden vor Kimi Räikkönen. "So eine Pace hatten wir heute überhaupt nicht erwartet", war Vettel von seinem RB9-Boliden begeistert. "Ich konnte das Rennen kontrollieren und die Abstände halten. Wir konnten bis zum Ende Druck machen."

Wie viel Druck der dreifache Weltmeister machen konnte, zeigte er noch einmal zwei Runden vor Schluss, als er sich die schnellste Rundenzeit des Rennens sicherte. Überragend: Vettel erweckte zu keinem Zeitpunkt des Rennens den Anschein, Probleme mit den fragilen Reifen zu haben. Eine sichere Drei-Stopp-Strategie war dank der starken Pace problemlos möglich, der zweitplatzierte Räikkönen setzte hingegen auf lediglich zwei Reifenwechsel. "Die Pace war klasse und es schien immer besser zu werden", sagte Vettel. "Das war ein schönes Rennen: Ich konnte immer pushen und trotzdem die Reifen schonen."

Überschwängliches Lob gab es auch von Helmut Marko. "Das war ein perfektes Rennen von Sebastian", so der Motorsportberater von Red Bull. "Als er freie Bahn hatte, fuhr er ein perfektes Rennen. Er hatte ein sensationelles Auto und wir konnten den Sieg wirklich relativ easy ins Ziel fahren." Ein wenig kritisch war nur die Situation beim Start, als sich Vettel ein ordentliches Duell mit Rosberg und dem heranstürmenden Fernando Alonso lieferte. Der Ferrari-Pilot schickte sich an, sich zwischen die beiden deutschen Rivalen zu schieben. "Es war eng mit Fernando", bestätigte Vettel. "Ich musste erst Platz lassen, konnte ihn aber aus Kurve sechs ausbeschleunigen und die Position zurückholen."

Dann war Rosberg an der Reihe und nach etwas Anlaufzeit sicherte sich Vettel mit ein bisschen KERS-Unterstützung die wichtige Führung. "Ich wusste, dass ich schnell vorbeikommen musste", erklärte der Heppenheimer. "Nur so konnte ich frei an der Spitze fahren und meine Reifen schonen. Im Qualifying war Platz zwei das Maximum, aber heute war der Speed definitiv da. Das Auto hat genau das gemacht, was es sollte - so macht es Spaß."

Zusätzlich wurde der Sieg noch versüßt, weil WM-Rivale Fernando Alonso wegen technischer Schwierigkeiten nicht über den achten Platz hinauskam und wichtige Punkte einbüßte. Das DR-System des Spaniers bereitete Probleme und warf den Spanier zurück. "Ich erinnere mich nur, dass Fernando Probleme mit den Hinterreifen hatte, von technischen Problemen wusste ich nichts", sagte Vettel. "Ferrari muss sich aber nicht verstecken, die sind bei allen Bedingungen schnell und man sollte sie nicht abschreiben." Lediglich die beiden Lotus' konnten diesmal ansatzweise mit Vettel mithalten, doch ein Sieg war nie eine Option. Vettel: "Lotus hat sich in Sachen Speed gut geschlagen, aber zum Glück waren wir weit genug weg."