Kein Reifen-Vorteil für Ferrari und Lotus: Pirelli-Boss Paul Hembery hat dementiert, dass die Teams in Rot und Schwarz-Gold zusätzliches Know-how über die Reifen besitzen, der ihnen die Handhabung der widerspenstigen Walzen erleichtert. Die Tatsache, dass der E21 ausgesprochen schonend mit den ansonsten rapide abbauenden Pneus umgeht, hatte Spekulationen aufgeworfen, ob es ein Vorteil für Lotus sei, dass das diesjährige Pirelli-Testauto von Lotus-Vorgänger Renault in Enstone entwickelt worden sei.

"Wir haben alles getan, damit die Teams keinen Vorteile durch unsere Testdaten erhalten", unterstrich Hembery. Darüber hinaus habe der Reifenhersteller sogar angeboten, dass sich die Teams bei der Bereitstellung eines Testautos abwechseln - mit spärlichem Erfolg. "Wir haben den Vorschlag gemacht, dass sie bei den Reifentests alternieren, allerdings war unser Angebot nicht sonderlich populär. Deshalb gibt es für sie keinen Grund sich jetzt darüber zu beschweren."

Und auch der Vorwurf, dass Ferrari-Star Fernando Alonso dadurch einen Vorteil erlange, dass Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari sein Landsmann sei und den Ferrari-Star mit Insiderwissen versorgt hätte, ist nach Meinung Hemberys völlig aus der Luft gegriffen. "Mir wurde gesagt, dass Fernando und Jaime nicht einmal miteinander reden", meinte der Motorsportchef von Pirelli. "Und wie sollte es möglich sein, einen bloßen Kommentar beim Design einzusetzen? Selbst wenn das gehen würde, der Vorteil wäre minimal."