Am Ende wurde es knapp, aber es reichte. Lewis Hamilton fuhr nach Malaysia auch in China als Dritter auf das Treppchen und bescherte Mercedes ein erfolgreiches Wochenende. "Das Podium ist ein gutes Ergebnis, aber wir wollen besser werden", gab Teamchef Ross Brawn die Marschrichtung vor. "Unser Auto hatte heute leider nicht ganz die erwartete Balance. Die Streckenbedingungen entwickelten sich für uns in die falsche Richtung und spielten vielleicht ein oder zwei anderen Teams eher in die Karten."

Hamilton klagte während des Rennens über Untersteuern - ein Problem, das im Training zuvor nicht aufgetreten und möglicherweise ein Resultat der kühleren Temperatur war, verriet Brawn auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Wir müssen uns die ganze Sache ansehen." Hamilton rettete schlussendlich den minimalen Vorsprung von zwei Zehntelsekunden gegenüber Sebastian Vettel ins Ziel, da der Red-Bull-Pilot auf frischen Soft-Reifen heraneilte, während sich der Brite mit den Medium-Pneus um den Kurs schleppte.

"Bei Lewis haben wir das Beste aus dem Auto herausgeholt und er ist ein extrem gutes Rennen gefahren", lobte Brawn und erklärte die strategische Vorgehensweise: "Um die Lebensdauer der Reifen voll auszuschöpfen, mussten wir versuchen, die Stints so ausgeglichen wie möglich zu halten." Anerkennende Worte gab es aber auch für Ferrari. "Sie haben heute den besten Job gemacht", betonte der Brite. "Welche Probleme sie auch immer am Freitag hatten - sie haben sie gelöst. Ihr Auto war im Rennen ziemlich schnell." Insgesamt könne Mercedes mit dem Wochenende zufrieden sein, da abermals Fortschritte zu verzeichnen waren. "Die Tatsache, dass wir mit Platz drei leicht unzufrieden sind, zeigt, wie hoch die Ambitionen und Erwartungen unseres Teams sind", sagte Brawn.

Toto Wolff zog ebenfalls ein zufriedenes Fazit, auch wenn er Hamiltons guter Startposition ein wenig hinterhertrauerte. "Ein Start von der Pole Position bringt natürlich höhere Erwartungen mit sich, aber wir wussten schon im Vorhinein, dass der Umgang mit den Reifen für uns sehr entscheidend sein würde", betonte der Österreicher und stieß in dasselbe Horn wie Brawn. "Im Training und Qualifying kamen uns die Streckenbedingungen mehr entgegen als im Rennen. Die Folge war, dass sich die Fahrzeugbalance veränderte und für beide Fahrer nicht mehr so gut war wie zuvor."