Wäre es möglich gewesen, Sebastian Vettels Boxenstopp eine Runde früher anzusetzen?
Dr. Helmut Marko: Nein, weil der Reifen sonst wahrscheinlich nicht mitgespielt hätte und wir mit den Primes zu viel verloren hätten. Unser Problem war, dass wir beim Start nicht an Button vorbeigekommen sind und uns in der Folge Hülkenberg einige Zeit gekostet hat.

An ein Überholen war aber nicht zu denken...
Dr. Helmut Marko: Der Sauber war auf der Geraden so viel schneller, dass keine Chance bestand, vorbeizukommen.

War die Strategie im Nachhinein betrachtet falsch? Hätte man nicht doch im Qualifying auf den weichen Reifen eine Zeit setzen sollen?
Dr. Helmut Marko: Glaube ich nicht, weil wir sicher nicht um die Pole Position mitgefahren wären. Nochmals: Der Schaden ist im ersten Stint passiert, wo wir sechs bis acht Sekunden verloren haben. Alonso war für uns außer Reichweite, aber der zweite Platz wäre ohne diesen Zwischenfall drinnen gewesen.

Niki Lauda sagt, dass die ersten drei die richtige Strategie gewählt haben und Sebastian die falsche...
Dr. Helmut Marko: Im Nachhinein kann man das leicht sagen. Wir haben ja gesehen, wie knapp es war. Es scheint so, als werden Deutsche beflügelt, wenn sie Sebastian im Rückspiegel haben. Das war mit Sutil in Australien das Gleiche.

Wurde der Schaden trotzdem noch in Grenzen gehalten?
Dr. Helmut Marko: Ja, aber man muss sehen, dass Ferrari hier auf beiden Reifentypen sehr stark war. Vielleicht waren wir auch eine Spur zu konservativ, aber das ist schwierig zu beurteilen.

Was sagen Sie zu Mercedes?
Dr. Helmut Marko: Sie hatten deutlich größeren Reifenverschleiß, haben aber immerhin noch den dritten Platz erreicht.

War Mark Webber an dem Unfall mit Daniel Ricciardo selbst schuld?
Dr. Helmut Marko: Ich weiß nicht. Ich muss erst bei Toro Rosso nachfragen. Sicherlich ist es blöd, aber ich muss mir das erst in Ruhe ansehen, um es zu beurteilen.

Was wäre für Webber möglich gewesen?
Dr. Helmut Marko: Mark wäre ein Podiumskandidat gewesen. Umso ärgerlicher war dieser Zwischenfall, denn auch die Strategie mit dem Reifenwechsel in der ersten Runde hätte aufgehen können. Es ist heute nicht gut gelaufen.

Das veränderte Setup mit der längeren Übersetzung hat aufgrund des Windes ja gut funktioniert...
Dr. Helmut Marko: Man hat all das berücksichtigt, das Auto war schnell.

Ein Wort zu Ricciardo?
Dr. Helmut Marko: Er hat einen guten Job gemacht, sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Fehlerfrei und schnell unterwegs - tadellos.