Daniel Ricciardo hat mit dem siebten Platz beim Großen Preis von China sein bestes Karriereergebnis erreicht, bisher standen vier neunte Ränge aus der Vorsaison zu Buche. "Ich bin wirklich froh, die ersten Saisonpunkte geholt zu haben und die Qualifying-Performance bestätigen zu können", freute sich der Australier und betonte: "Ich bin ruhig geblieben, weil ich wusste, dass die wahre Arbeit erst heute anstehen würde." Als Ricciardo im Vorjahr in Bahrain zum letzten Mal aus den Top-10 startete, scheiterte er daran, Punkte zu holen und wollte daher diesmal beweisen, es besser machen zu können.

Trotz des großen Erfolges räumte der Toro-Rosso-Pilot ein, dass vielleicht noch mehr möglich gewesen wäre, denn er stieß bereits in Runde vier mit Nico Rosberg zusammen und beschädigte seinen Frontflügel. "Natürlich hat der frühe Boxenstopp, um die Nase zu wechseln, unsere Pläne beeinflusst und am Ende des Rennens wurde Massas Ferrari vor mir immer größer und größer", erzählte er.

"Also ja, vielleicht hätte ich mich besser schlagen können, aber ich bin mit dem siebten Platz zufrieden." Ricciardo freute sich, dass sich die vielen personellen Änderungen im Team nun bezahlt zu machen scheinen, nachdem der Saisonstart nicht unbedingt nach Wunsch verlaufen war. "An diesem Wochenende fühlte es sich an, als würde alles klappen, nachdem die ersten beiden Rennwochenenden ein bisschen ein Auf und Ab waren. Aber jetzt erwarte ich, dass wir weiter stärker werden."

Webber dreht Vergne

Deutlich weniger Anlass zum Jubeln bot sich für Jean-Eric Vergne. Der Franzose belegte den zwölften Platz und kollidierte mit Mark Webber, sodass er in einen Dreher gezwungen wurde. "Ich weiß nicht, was er versuchen wollte", rätselte Vergne, der als Andenken an den Zusammenstoß einen beschädigten Unterboden davontrug und an Downforce einbüßte. "Ich habe nicht einmal versucht, die Türe zuzumachen, sondern die Kurve einfach normal genommen und spürte plötzlich einen Schlag."

Vergne betonte, dass er keinerlei Anweisungen vom Team erhalten habe, Webber Platz zu machen. "Ich bin mein Rennen gefahren und er seines. Er war viel schneller und hätte mich auf der nächsten Geraden sowieso überholt." Webber wurde von den Stewards nach dem Rennende für schuldig befunden und wird in Bahrain in der Startaufstellung drei Plätze zurückversetzt.

"Es war war kein gutes Wochenende, da ich von Anfang an keine leichte Zeit hatte", bilanzierte Vergne enttäuscht. "Wie auch immer. Wie ich gestern bereits gesagt habe, hat sich die Pace des Autos in der Pause seit Malaysia verbessert, wie auch Daniels Leistung heute zeigt. Daher blicke ich Bahrain zuversichtlich entgegen."

Teamchef Franz Tost freute sich naturgemäß über Ricciardos gutes Abschneiden, Vergnes Kollision mit Webber war ihm allerdings ein Dorn im Auge. "Es ist besonders schade, wenn so etwas innerhalb der Red-Bull-Familie passiert", sagte er, wollte sich aber rasch wieder angenehmeren Dingen zuwenden. "Das Auto hat am gesamten Wochenende gut funktioniert und die Upgrades haben die erhofften Ergebnisse gebracht", so Tost. "Darüber hinaus hat das Team einen tollen Job gemacht."