Die Teamorder-Affäre von Mercedes in Sepang zieht weiter ihre Kreise. Einerseits ist klar, wie die Silberpfeile künftig mit diesem heiklen Thema umgehen - doch noch immer herrscht eine gewisse Unklarheit. Niki Lauda sagt, dass es Teamorder höchstens geben werde, wenn es beim Kampf um die Weltmeisterschaft im letzten Rennen helfen könne. Ross Brawn und Toto Wolff stimmen dem zu, wenn auch mit Einschränkungen. Motorsport-Magazin.com fasst die Aussagen der Mercedes-Spitze zum besseren Überblick zusammen.

Niki Lauda: "Bei Mercedes ist es wie bei Red Bull: Es gibt bei uns keine Teamorder im wahrsten Sinne des Wortes, außer im letzten Rennen, wenn es darum gehen soll, dass ein Dritter uns die Weltmeisterschaft wegschnappt."

Ross Brawn: "Niki, so wie wir alle, will unsere Piloten Rennen fahren sehen. Keiner von uns als Sportsmann will Teamorder sehen. Es ist etwas, zu dem ich sagen muss, dass es unter seltenen Umständen die beste Entscheidung für das Team ist. Und unter sehr seltenen Umständen bin ich sicher, dass wir wieder zu diesem Schluss kommen werden. Wir wollen das nicht tun, aber es gibt Zeiten, zu denen wir sowohl die Situation der Fahrer als auch die des Teams betrachten müssen. Ich war sehr erfreut, dass die Fahrer die Entscheidung [in Malaysia] verstanden und respektierten."

Toto Wolff: "Es gibt eine Order im Team: Wir wollen unsere Jungs Rennen fahren sehen. Wir fahren für die Zuschauer und die Fans, das dürfen wir nicht vergessen. Aber es könnte die Situation eintreten, wo der Kommandostand einschreitet, so schädlich das auch für den Sport ist ist: Entweder bei technischen Angelegenheiten, wie wir es in Malaysia hatten, wo wir die Fahrer informieren mussten, dass das Risiko besteht, die Autos könnten zusammenbrechen. Dann muss man einschreiten. Die zweite mögliche Situation ist, wenn einer am Ende des Jahres die Chance hat, die Weltmeisterschaft zu gewinnen und der andere nicht mehr. Dann müssen wir uns fragen, ob wir für den Erfolg des Teams einschreiten wollen. Das sind die möglichen Situationen."