Daniel Ricciardo sorgte beim Qualifying zum Großen Preis von China für erstaunte Blicke auf die Monitore, denn der Australier schaffte nicht nur den Sprung in Q3, sondern konnte sich dort sogar auf Rang sieben qualifizieren, nachdem Jenson Button auf den Medium-Reifen fuhr und Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg ihre Runden abbrachen. Nur ein Mal, nämlich im vergangenen Jahr in Bahrain, fuhr der Australier mit Platz sechs eine bessere Startposition heraus.

Dennoch äußerte sich Ricciardo nicht unbedingt überschwänglich. "Es ist schön, im Q3 zu sein. Es ist das erste Mal seit Bahrain letztes Jahr, dass ich es unter die Top-10 geschafft habe, das ist also fast ein ganzes Jahr her", bilanzierte er. "Ich freue mich definitiv darauf, morgen ein starkes Rennen zu haben und ich werde alles geben, um aus dem siebten Platz in der Startaufstellung alles herauszuholen." Der Toro-Rosso-Pilot geht aufgrund der in den Longruns am Freitag schnell abbauenden weichen Reifen von einem aufregenden Rennen aus.

"Das Qualifyingergebnis wird jedem im Team einen Schub geben und mir ebenso und ich kann es daher wirklich nicht erwarten, dass morgen die Lichter der Startampel ausgehen! Die Jungs in der Fabrik haben so hart gearbeitet und sie haben das Auto schneller gemacht", freute er sich. Ganz anders sah dagegen die Stimmung auf der anderen Seite der Toro-Rosso-Garage aus. "Das war enttäuschend", stellte Jean-Eric Vergne nach Platz 16 fest. "Denn ich war seit Freitag bei der Pace, aber heute Nachmittag hat sich etwas am Auto nicht richtig angefühlt."

Jean-Eric Vergne war im dritten Freien Training noch schneller gewesen als der Teamkollege., Foto: Sutton
Jean-Eric Vergne war im dritten Freien Training noch schneller gewesen als der Teamkollege., Foto: Sutton

Dennoch zeigte er sich optimistisch, dass das Team bis zum Rennen am Sonntag das Problem lösen kann, und wertete das starke Qualifyingergebnis seines Teamkollegen als positives Zeichen. Doch auch seine eigene Startposition hält der Franzose nicht für aussichtslos. "Es gibt viele Möglichkeiten, von hier aus im Rennen etwas zu erreichen. Die Reifensituation ist recht kompliziert und wir müssen sehen, wie wir das Meiste aus ihnen herausholen, denn die richtige Strategie wird morgen Nachmittag der größte Faktor sein", blickte er auf das Rennen voraus. "Was wir sagen können, ist, dass sich das Auto im Vergleich zu den ersten beiden Rennen definitiv verbessert hat."

Toro Rossos technischer Direktor James Key erläuterte, dass es nur kleine Veränderungen waren, die die Verbesserungen ermöglichten. "Wir haben nicht erwartet, hier deutlich besser zu sein, da diese Strecke traditionell schwierig für uns war", erklärte er. "Dennoch war unsere Leistung das ganze Wochenende vernünftig und wir hatten eine reibungslosere Zeit von Freitag auf Samstag als bei den vorangegangen Rennen und das Auto reagiert gut auf Veränderungen", nannte er weitere Gründe für den Schub.

"Daniel hat einen fantastischen Einsatz gezeigt, alles richtig gemacht und viel Zeit aus jedem neuen Reifensatz herausgeholt", lobte er den Australier und relativierte des Weiteren den großen Abstand zu Vergne. "Es war wirklich unglücklich für Jev, der bis zu diesem Nachmittag die gleiche Pace hatte wie sein Teamkollege." Aufgrund der sehr unterschiedlichen Ausgangslagen der beiden Piloten kündigte Key zwei verschiedene Strategien für das Rennen an.