So ein Ergebnis wie in der ersten Trainingssession in Shanghai wünscht sich Mercedes auch am Sonntag: Nico Rosberg belegte Rang eins, direkt vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton und fast eine Sekunde vor dem Rest der Welt. In der zweiten Session des Tages sah es zumindest auf der Zeitenliste dann schon wieder anders aus: Rosberg fuhr auf P4, Hamilton wurde Siebter - dafür legten beide Mercedes-Piloten bereits zum Auftakt eine komplette Renndistanz zurück, hatte am Nachmittag doch ohnehin die Vorbereitung für das Rennen im Fokus gestanden. Rosberg konstatierte nach seinen ersten Eindrücken auf dem 5,451 km langen Kurs außerhalb der chinesischen Millionenmetropole jedenfalls: "Es war gut, hier in Shanghai wieder auf die Strecke zurückzukehren, auf der ich in meiner Karriere schon viele schöne Erinnerungen gesammelt habe."

Der 27-Jährige sprach von einem produktiven Tag im Reich der Mitte, an dem man definitiv viel gelernt habe. "Über eine Runde sahen wir bereits gut aus." Etwas Arbeit erwarte ihn jedoch noch in Bezug auf die Pace über die Distanz. Besonders der hohe Reifenverschleiß auf den weichen Reifen bereitete dem Wiesbadener dabei noch etwas Kopfzerbrechen: "Das müssen wir genau analysieren und dann entscheiden, was diesbezüglich das Beste für das Rennen ist", meinte der Vorjahrestriumphator. Teamkollege Hamilton, der in den Jahren 2008 und 2011 in China gewann, erklärte: "Wir haben heute schon einmal einen guten Start erwischt - über Nacht gibt es für uns aber noch eine Menge zu tun." Obwohl er auf seiner schnellsten Runde vom Verkehr beeinträchtigt gewesen sei, habe die Pace gut ausgesehen.

Hamilton will bis zum Qualifying warten

"Um mir ein gutes Gefühl zu geben, hat es jedenfalls gereicht - erst im Qualifying werden wir aber herausfinden, wo wir letztendlich wirklich stehen", sagte der Brite. Teamchef Ross Brawn wollte die Angelegenheit schon ein bisschen optimistischer beurteilen. "Wir haben heute einen ziemlich guten Tag erlebt. Es gab ein paar Dinge, die wir ausprobieren wollten und unser Programm verlief dabei gut. Auch scheint das Auto über eine gute Balance zu verfügen, denn das Feedback der Fahrer war positiv und ich bin mit der Rennvorbereitung sehr zufrieden, die wir heute bereits vornehmen konnten", freute sich der Teamchef. Klar sei aber auch, dass am Rennwochenende vor allem der Lebensdauer der Reifen große Bedeutung zukommen werde.

Brawns Rezept war jedoch einfach - es lautete: "Wir müssen heute Nacht einen guten Job machen - dann sollten wir morgen ein vernünftiges Abschlusstraining und ein gutes Qualifying haben." Toto Wolff teilte nach Tag eins die Zuversicht seines Teamchefs, sprach von einem guten und produktiven Training ohne Probleme. Besonders erfreulich: In der ersten Session am Vormittag habe man viele Dinge ausgetestet und dabei durchwegs positive Resultate erzielt. "Am Nachmittag sind wir dann wie gewöhnlich sowohl auf den weicheren als auch auf den härteren Reifen gefahren", so der Österreicher, den die ersten Resultate in eine optimistische Grundstimmung versetzten: "Noch ist es zwar zu früh, aber wir sind sicher, dass in unserem technischen Paket auf dieser Strecke noch mehr Leistung steckt, die wir extrahieren können."