Der Shanghai International Circuit ist ein gutes Pflaster für Mercedes. Vor zwei Jahren standen drei Piloten mit Mercedes-Aggregat im Heck ihres Autos auf dem Podium, im letzten Jahr fuhr Nico Rosberg in China seinen ersten GP-Sieg ein. Am Freitagvormittag setzten Rosberg und sein Teamkollege Lewis Hamilton die gute China-Serie mit den zwei schnellsten Zeiten des 1. Freien Trainings fort.

Der Lokalmatador: Mit Ma Qing Hua nahm bei Caterham ein alter Bekannter im Cockpit Platz. Der Chinese testete im vergangenen Jahr bereits für HRT und durfte bei seinem Heimrennen die erste Session für den Franzosen Charles Pic absolvieren. Für den Rest des Wochenendes kehrt jedoch der etatmäßige Fahrer in den grünen Renner zurück. Ma Qing Hua schloss das Training nach 20 absolvierten Runden mit einem Rückstand von 6,828 Sekunden auf dem letzten Platz der Zeitentabelle ab.

Die Gesundheit: Das Wochenende begann für Lewis Hamilton unbehaglich: Am Donnerstag war der Mercedes-Pilot wegen Allergiesymptomen, die womöglich eine Reaktion auf die verschmutzte chinesische Luft sind, im Hotel geblieben. Am Freitag saß er aber wie gewohnt im Silberpfeil. Der Brite ist der einzige Fahrer, der das Rennen in neun Jahren China GP zwei Mal gewinnen konnte.

Die Formel 1 gastiert zum zehnten Mal in China, Foto: Mercedes AMG
Die Formel 1 gastiert zum zehnten Mal in China, Foto: Mercedes AMG

Die Zwischenfälle: Den ersten Dreher des Wochenendes zeigte Kimi Räikkönen, der das Heck seines Lotus beim Anbremsen verlor und sich drehte. Der Zwischenfall blieb für den Finnen jedoch ohne Folgen. Auch Sauber-Pilot Esteban Gutierrez sah sich die Auslaufzonen zweimal etwas genauer an. Den Schlusspunkt setzte Sergio Perez, der nach Ablauf der Zeit bei der Einfahrt in die Boxengasse leicht die Wand berührte.

Die Technik: Drei Wochen sind seit dem letzten Rennen in Shanghai vergangen. Entsprechend viel Zeit hatten die Teams, um an neuen Teilen für ihre Autos zu basteln. McLaren und Mercedes brachten zum Beispiel neue Frontflügel mit, die sie im 1. Training ausprobierten.

Die Platzierungen: Mit einer Zeit von 1:36.717 Minuten war Nico Rosberg viereinhalb Zehntel schneller als sein Teamkollege Lewis Hamilton, der wiederum Mark Webber im Red Bull um vier Zehntel distanzierte. Sebastian Vettel komplettierte nach den ganzen Stallregie-Diskussionen die Top-4 mit drei Zehnteln Rückstand auf Webber. Fernando Alonso reihte sich knapp dahinter auf Platz fünf ein - vor Jenson Button, Felipe Massa und Adrian Sutil. Kimi Räikkönen belegte Platz elf.

Die Analyse: Die Abstände waren im 1. Training noch recht groß. Zwischen den Top-10 liegen 1,8 Sekunden. An der Spitze fuhr Mercedes deutlich schnellere Rundenzeiten als Red Bull und Ferrari. Die Aussagekraft dieser Zeiten ist jedoch wie gewohnt gering. Dass die Strecke den Silberpfeilen liegt ist bekannt, doch die Programme der Teams dürften sich im 1. Training zu sehr für einen aussagekräftigen Vergleich unterschieden haben. Genauere Aussagen sind frühestens nach dem 2. Training möglich.