Clay Regazzoni & Niki Lauda

Das Duo Lauda/Regazzoni führte Anfang der 70er-Jahre die damals erfolglose Scuderia zurück an die Spitze. In drei Jahren siegte Lauda zwölf Mal, Regazzoni stand drei Mal ganz oben auf dem Podest. Im Vergleich zu vielen anderen negativen Beispielen der späteren Geschichte kann man die Beziehung der beiden Ferrari-Piloten durchaus als respektvoll bezeichnen. Dabei ging es zwischen den Beiden auch schon einmal ordentlich zur Sache.

Niki Lauda respektierte seinen Teamkollegen, Foto: Sutton
Niki Lauda respektierte seinen Teamkollegen, Foto: Sutton

Nach einer von ihm verursachten Kollision mit Niki Lauda beim Großen Preis von England 1976 in Brands Hatch musste Regazzoni sogar das Ferrari-Team verlassen. Lauda erinnert sich dennoch gern an seinen Teamkollegen aus vergangenen Tagen. "Er war ein ausgezeichneter Teamkollege. Er hat immer nur an das Positive gedacht. Er hat nie hinter dem Rücken anderer agiert, sondern Probleme ausdiskutiert und dann waren sie erledigt", sagte Lauda.

Gilles Villeneuve & Didier Pironi

Zwischen Gilles Villeneuve und Didier Pironi war von Harmonie keine Spur. Erst recht nicht nach dem Großen Preis von Italien in Imola 1982. Dieses Rennen ging in die F1-Geschichte ein: Pironi und Villeneuve lieferten sich haarsträubende Überholmanöver, sodass die Teamleitung sogar das Schild "SLOW" herausholen musste. In der letzten Runde überholte Pironi in der Tosa-Kurve seinen Teamkollegen und schnappte ihm somit den Sieg vor der Nase weg.

Gesprächsbedarf bei Pironi und Villeneuve, Foto: Sutton
Gesprächsbedarf bei Pironi und Villeneuve, Foto: Sutton

Villeneuve und Pironi hatten nach dem Skandal von Imola nur noch auf gehässige Art und Weise übereinander gesprochen. Ob Ferrari damals eine Stallorder ausgesprochen hat, ist nicht erwiesen. Allerdings soll Villeneuve aufgrund einer "privaten" Absprache zwischen ihm und Pironi davon ausgegangen sein, dass das Rennen "ihm gehört". Gleiche Sprache, aber keine Kommunikation - dafür Feinde für immer und alle Ewigkeit. Nur zwei Wochen nach dem Rennen in Imola kam Villeneuve in Zolder bei einem Trainingsunfall ums Leben.

Lewis Hamilton & Fernando Alonso

Der Brite und der Spanier sorgten während ihrer gemeinsamen Zeit bei McLaren Mercedes für Unterhaltung. Es verging kaum ein Tag, an dem die Streithähne Hamilton und Alonso keine neuen Nachrichten produzierten. Der Kampf um den Nummer-1-Status im Team glich fast schon einem Boxkampf: in der einen Ecke der zweifache Champion Fernando Alonso, in der anderen Ecke der strahlende Newcomer Lewis Hamilton. Der Kampf eskalierte im Qualifying beim Großen Preis von Ungarn 2007.

Hamilton und Alonso waren nicht lange Teamkollegen, Foto: Sutton
Hamilton und Alonso waren nicht lange Teamkollegen, Foto: Sutton

Alonso hatte seinen Teamkollegen in der Box in böser Absicht blockiert, wurde bestraft und musste den Rivalen siegen sehen. Nach der "spanischen Blockade" war die Situation zwischen Hamilton und Alonso nicht mehr zu kitten. Heute kracht es zwischen Hamilton und Alonso noch immer, wenn auch nur verbal. "Ich habe ihn weggeblasen. Ich schlug ihn. Niemand ist jemals in sein erstes Jahr gekommen und war an der Front, alleingelassen, einen Weltmeister zu schlagen, seine Mentalität und Stärke, die er aus seiner Erfahrung in der Formel 1 bis zu diesem Punkt bereits hatte", erklärte der Brite zuletzt in einem Interview. Die Streithähne schaffen es damit auf Platz 3 unserer Liste.

Nelson Piquet & Nigel Mansell

In Sachen öffentliches Bloßstellen können sich Hamilton und Alonso allerdings noch eine Scheibe von Nelson Piquet abschneiden. Der extrovertierte Brasilianer teilte in seiner Formel-1-Karriere nur allzu gerne Seitenhiebe aus: Gegner oder Teamkollege - keiner wurde verschont. Besonders in Erinnerung blieben seine Duelle mit Teamkollege Nigel Mansell bei Williams. So bezeichnete Piquet in einem Interview dessen Frau als "hässlich".

Piquet und Mansell waren sich nicht grün, Foto: Sutton
Piquet und Mansell waren sich nicht grün, Foto: Sutton

Aber Piquet teilte nicht nur verbal aus: Der Brasilianer ließ einmal sogar extra das Klopapier aus der Teamtoilette verschwinden, um dem an Durchfall leidenden Mansell eins auszuwischen. Nach all den Seitenhieben in der Vergangenheit wird Mansell 2007 sich das eine oder andere schadenfrohe Lächeln nicht verkniffen haben, als Nelson Piquet wegen zu vielen Vergehen im Straßenverkehr noch einmal die Schulbank drücken musste.

Alain Prost und Ayrton Senna

Der Franzose und der Brasilianer lieferten sich 1989 bei McLaren das legendärste aller Stallduelle. Pikant: ein Jahr zuvor krönte sich Senna zum Weltmeister, obwohl Prost mehr Punkte auf dem WM-Konto hatte. Laut dem damaligen Reglement zählten allerdings nur die elf besten Ergebnisse. Nach dieser Saison sprachen beide Piloten kein Wort mehr miteinander, sondern fochten ihren Streit lieber über die Medien aus. Dass sie danach Teamkollegen wurden, machte die Situation noch prekärer.

Prost gegen Senna war ein Duell ohne Gnade, Foto: Sutton
Prost gegen Senna war ein Duell ohne Gnade, Foto: Sutton

Senna und Prost konnten nicht unterschiedlicher sein: auf der einen Seite der berechnende Prost, auf der anderen Seite der impulsive Senna. Das Duell der Beiden eskalierte beim Großen Preis von Suzuka 1989. Um die Chancen auf den Titel zu wahren, musste Senna in Japan gewinnen. Prost lag in Führung, Senna attackierte ihn in einer Rechtskurve innen, Prost machte die Lücke zu und es kam zur Kollision. Der Brasilianer wurde nach dem Rennen disqualifiziert und Prost sicherte sich seinen dritten Weltmeistertitel. Die Rivalität zwischen Senna und Prost gilt als einer der großen Sportrivalitäten der 80er Jahre und ist unsere klare Nummer 1.