Für Jenson Button könnte der Große Preis von China bei entsprechendem Ausgang ein besonderes Jubiläum mit sich bringen: Schafft es der McLaren-Pilot auf das Podium, wäre es die 50. Top-3-Fahrt seiner F1-Karriere. Die Chancen stehen jedoch eher gering, dass der Brite bereits in Shanghai die 50 voll macht - in den ersten beiden Rennen des Jahres hinkte McLaren beträchtlich hinterher, Button und Sergio Perez fuhren erst je zwei WM-Zähler ein. "Ich wusste gar nicht, dass ich schon 49 Podiums habe", zeigte sich Button nicht gerade als Statistik-Fan. "Ich glaube aber, dass es schwierig wird, hier unter die Top-3 zu gelangen."

Der erfahrene Pilot macht sich nichts vor: Nach dem kniffligen Saisonstart ist McLaren noch lange nicht bei der Musik. Zu groß war der Rückstand bereits beim Auftakt in Melbourne, als die Chrompfeile wegen eines falsch konstruierten Autos chancenlos hinterherhinkten. Das Team hatte beim Design der Aufhängung schwerwiegende Fehler begangen und muss schon jetzt aufholen. "In Australien mussten wir das Setup so einstellen, wie wir es eigentlich gar nicht wollten. Ansonsten wäre das Auto wegen der holprigen Strecke auf dem Asphalt aufgesessen", erinnerte sich Button zurück.

Drei Wochen hatte die Truppe Zeit, den MP4-28 ausführlich unter die Lupe zu nehmen. Button war zuversichtlich, dass sich eine Verbesserung eingestellt hat. Die Strecke in Shanghai sollte diesmal das kleinere Übel darstellen, denn der Asphalt ist ziemlich glatt. "Ich habe das Gefühl, dass es dank neuer Teile etwas besser wurde", meinte Button. "In den Highspeed-Passagen gibt es ein paar Bodenwellen und das ist normalerweise unser großes Problem. Es geht los und das Auto hört dann kaum noch auf zu hoppeln. Wir müssen schauen, ob das hier auch noch der Fall sein wird."

Mit den aktuellen Top-Teams kann McLaren noch nicht konkurrieren, war er jedoch ziemlich sicher. Ziel sei es nun, die Lücke zumindest ein wenig zu schließen. Zuletzt in Malaysia, wo Button vorzeitig ausfiel, fehlten McLaren etwa vier Zehntel auf Red Bull. Ein Fortschritt im Vergleich zu Melbourne, wo McLaren mehr als eine Sekunde ab vom Schuss lag. "Wir haben noch nicht die richtige Pace", so Button. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Rennen den Anschluss finden."