Auch zwei Wochen nach dem Malaysia GP ist es noch nicht ruhig geworden. Diesmal im Kreuzfeuer: Mercedes. Nico Rosberg durfte im letzten Rennabschnitt nicht an seinem Teamkollegen Lewis Hamilton vorbeigehen, obwohl der Brite mangels Benzin auf Sparflamme fuhr und Rosberg klar schneller hätte fahren können. Anschließend wurden Diskussionen über eine eventuelle Nummer-eins-Rolle von Lewis Hamilton bei Mercedes entfacht.

"Man muss sich nur die Konversation über den Boxenfunk anhören", meint der ehemalige Formel-1-Pilot Allan McNish. "Auch wenn es nicht offiziell ist, so liegt der Fokus [bei Mercedes] stark auf Hamilton." Das Team hätte den Weltmeister von 2008 mit offenen Armen empfangen und ihn im Moment sogar fest umschlungen, sprach McNish metaphorisch. Dabei sei es nicht verwunderlich, dass die Silberpfeile Hamilton bevorzugen, schließlich hält McNish große Stücke auf den 28-Jährigen.

"Es war klar, dass Hamilton der schnellste Fahrer in der letzten Saison war und ich bin nicht überrascht, dass er die Oberhand über Rosberg im Qualifying behält, weil ich glaube, dass Hamilton der schnellste Fahrer auf eine Runde ist", erklärte der ehemalige Toyota-Pilot, der in Malaysia mit Rang sieben sein bestes Karriereresultat erzielte, der BBC. Zwar hält er auch Nico Rosberg für keinen schlechten Piloten, doch "Teamkollegen haben es gegen Hamilton versucht und sind gescheitert - er ist eine harte Nuss und er ist nicht ohne Grund ein Weltmeister."

Das gesamte Mercedes-Konstrukt, das sich derzeit stark im Umbruch befindet, hält McNish für ein Indiz dafür, dass die Silberpfeile ein Team um Lewis Hamilton herum aufbauen wollen. "Ich glaube, er fühlt sich definitiv wohl mit dem, was sie ihm geben werden und mit den Veränderungen, die Mercedes an der Teamstruktur vornimmt - sonst hätte er nicht dorthin gewechselt."