Sebastian Vettel hat die Formel 1 in zwei Lager gespalten. Die einen finden, dass das Team vor dem Fahrer kommt und Vettel das akzeptieren muss. Die anderen sind der Meinung, dass man ein Egoist sein muss, um Weltmeister zu werden. In dieses Lager gehört auch Gerhard Berger. "Ich will jetzt nicht kommentieren, wer der Gute und wer der Böse in diesem Spiel ist, aber in der Vergangenheit hat es das schon immer gegeben. Ein F1-Pilot muss talentiert sein, ein Weltmeister egoistisch", erklärte Berger.

Die Großen des Rennsports hätten schon immer die eigenen Interessen in den Vordergrund gestellt. So hätte auch ein Ayrton Senna in Imola Alain Prost überholt, obwohl sie vereinbart hatten, dass derjenige vorne bleibt, der den besseren Start hat - in dem Fall wäre es Prost gewesen. "Alle Spitzenfahrer besitzen diesen Killerinstinkt und diesem folgen sie im Cockpit. Auch wenn sich Vettel nach dem Rennen entschuldigt hat, denke ich, dass er wegen dem Manöver keine schlaflosen Nächte hat. Es liegt einfach in der Natur eines Rennfahrers und am Ende des Tages ist das Teil seines Erfolgs", meinte Berger.

Aber auch wenn Red Bull-Teamchef Christian Horner anstrengende Tage hinter sich hat, hält Berger es für richtig, zwei gute Fahrer in einem Team zu haben. "Als Team ist es wichtig, zwei Fahrer zu haben, die sich gegenseitig pushen. Natürlich muss man das als Teamchef handeln können. Horner hat sicherlich keinen einfachen Job, aber ich bin der Meinung, dass das Team sich fair gegenüber beiden Fahrern verhält", sagte Berger in einem Gespräch mit der BBC.