Der Tag nach den Formel-1-Rennen gehört traditionell den Experten, ihren Analysen und den Schlüssen daraus. Ex-GP-Sieger John Watson lässt in einem Gespräch mit der BBC mit einer harschen Forderung aufhorchen: Er würde Sebastian Vettel ein Rennen sperren.

"Der beste Weg, ihn zur Rechenschaft zu ziehen, wäre, ihm zu sagen: Du stehst ein Rennen", so der 66-jährige Brite. "Ich weiß, dass in anderen Teams Fahrer, die einer Teamorder nicht folgen, suspendiert oder gar gefeuert würden."

Vor allem im Hinblick auf Christian Horners Position wäre Vettels Aktion ein Affront gewesen. "Seine Autorität wurde durch Vettel völlig untergraben. Wenn er das nicht wieder auf die Reihe bekommt, dann hat er nicht die Rolle inne, die man eigentlich meinen sollte", so Watson. "Deshalb ist der einzige Schluss für mich, dass Vettel für einen Grand Prix suspendiert werden sollte." Eine Geldstrafe würde den WM-Leader nicht genug schmerzen, meint der Brite.

Berger verteidigt Vettel

Rückendeckung erhält Vettel hingegen von seinem früheren Förderer Gerhard Berger: "Diese Jungs haben so einen enormen Killerinstinkt. Sie können nicht auf ihren Verstand hören, sondern sich nur auf ihren Instinkt verlassen. Das ist Teil von Vettels Erfolg und das kann weder der Stallkollege, noch der Teamchef ändern." Seine Erfolge gäben Vettel letzten Endes recht: "Um drei Weltmeisterschaften zu gewinnen, musst du einfach egoistisch sein."