Nach der Teamorder von Sepang gibt es einige Fragezeichen bei Mercedes, doch laut Lewis Hamilton habe das Team nach dem Rennen ein gutes Gespräch geführt. Wer genau an der Sitzung teilnahm, ist allerdings nicht klar. "Wir hatten gerade ein Teamgespräch und jeder war fantastisch", sagte Hamilton lediglich. Nico Rosberg hatte bereits klar gemacht, dass er seinem britischen Teamkollegen gegenüber keine bösen Gefühle hegt. Auch mit Teamchef Ross Brawn habe es ein klärendes Gespräch gegeben. "Es ist wichtig, dass wir es in Zukunft so machen, dass alle glücklich sind", so Rosberg. "Für mich ist das jetzt Geschichte."

Kurz nach Rennende konzentrierte sich der Deutsche vorrangig darauf, Mercedes' Stärke in den Vordergrund zu stellen und bezüglich der Teamorder Verständnis zu zeigen. In späteren Gesprächen wurde jedoch ersichtlich, dass Rosberg mit der Situation alles andere als glücklich war und selbst gern auf dem Podium gestanden hätte. Hamilton konnte die Enttäuschung seines Teamkollegen nachvollziehen und meinte, dass es auch für ihn keine leichte Angelegenheit gewesen sei. "Für mich war es ähnlich schwierig, vorn zu bleiben und ihn nicht vorbei zu lassen", so Hamilton. "Für ihn war es schwierig, hinter mir zu bleiben. Ich persönlich wollte ihn vorbeilassen, aber wir hatten eine Positionsorder."

Das Team in Form von Brawn und Toto Wolff begründete die Teamorder damit, auf den letzten Runden kein Risiko mehr eingehen zu wollen und die wichtigen Punkte zu sichern. 27 Zähler - so viele hatte Mercedes seit der Rückkehr als Werksteam vor drei Jahren nicht in einem Rennen gesammelt. Hamilton meinte, dass eine ähnliche Situation in Zukunft einfach nicht mehr auftreten solle und er härter trainieren wolle, um Rosberg eigenständig im Griff zu haben. "Wenn wir nicht das Benzinproblem gehabt hätten, hätte es heute anders ausgesehen", meinte Hamilton. "Aber Hut ab für Nico, er war für mich der Fahrer des Tages. Er zeigte Reife und befand sich in einer einzigartigen und schwierigen Situation."