Zuletzt heizte IndyCar-Pilot Helio Castroneves die Gerüchte um einen F1-Abschied aus Sao Paulo an - nun legte mit Bernie Ecclestone auch der Mann nach, dessen Verhandlungen mit den jeweiligen Promotern ausschlaggebend für den letztendlichen Austragungsort sein dürften. Dabei rief der Brite auch einen ehemaligen F1-Schauplatz als Möglichkeit für die Zukunft aus, forciere er doch eine Rückkehr der Königsklasse nach Rio de Janeiro. Steigen soll diese ausgerechnet 2016 und damit in dem Jahr, in dem die Stadt am Zuckerhut auch die Olympischen Sommerspiele ausrichtet. "Der Bürgermeister hat mir versichert, dass es machbar wäre", so Ecclestone über die zeitliche Doppelbelastung für die brasilianische Großstadt.

Wenngleich der Jacarepagua-Circuit in Rio ausgerechnet im Zuge der Baumaßnahmen für die Sommerspiele dem Erdboden gleichgemacht wurde, fuhr die Formel 1 dort bereits in den Achtzigerjahren, bevor man 1990 nach Sao Paulo umzog. "Mit Sao Paulo bin ich aber schon seit langer Zeit unzufrieden - zwar ist es eine super Strecke, die Anlage vor Ort würde aber eine große Überarbeitung benötigen", erklärte der 82-Jährige der Mail on Sunday. Scheinbar ist die Austragung der Olympischen Spiele dieser Tage aber der Schlüssel, um in Verhandlungen über einen Platz im F1-Rennkalender einzutreten. Nachdem zuletzt bereits über London spekuliert wurde, kommt 2014, spätestens aber 2015, der Große Preis von Russland hinzu, der in Sotschi ausgetragen wird, wo 2014 auch die Winterolympiade steigt.

"Ich habe schon seit über 30 Jahren versucht, uns nach Russland zu bekommen", verriet ein zufriedener Ecclestone nun mit Blick auf den neusten Zugewinn im Kalender. Zwar würde der Brite lieber auf dem Roten Platz in Moskau fahren, doch die Hauptsache sei gewesen, überhaupt einen Deal im Ostblock zu fixieren. Mit Präsident Putin verbinde ihn jedenfalls eine gute Männerfreundschaft, so Ecclestone, der sich an eine Anekdote seines letzten Besuchs in Sotschi erinnerte. "Ich habe sie gefragt, wo das Abfahrtsrennen bei der Olympiade stattfindet. Daraufhin haben sie mir einen Berg gezeigt. Dann fragte ich, wie all die Leute dorthin kommen werden. Man sagte mir: 'Mit ihren Autos.' Dann fragte ich, wo all die Zuschauer parken sollen..." Mit einem Lachen fügte der F1-Boss an: "Nun bauen sie eine Bahnverbindung."