Die Stimmung bei den Toro-Rosso-Piloten könnte nach dem Qualifying in Malaysia nicht unterschiedlicher sein. Während Jean-Eric Vergne, der bereits in Q1 ausschied, den Samstag sofort abhakte und den Fokus bereits auf das Rennen legte, feierte Daniel Ricciardo ein starkes Qualifying-Ergebnis. "Wenn mir jemand vor dem Qualifying gesagt hätte, dass ich für einen 13. Platz auf der gepunkteten Linie unterschreiben muss, dann hätte ich das gemacht."

"Es ist ein ordentliches Ergebnis und das, wo wir das ganze Wochenende über in den Trainings nie so weit oben im Tableau waren", freute sich der junge Australier. "Wenn man sich das so ansieht, dann ist Platz 13 ganz gut, aber in Q1 waren wir recht wettbewerbsfähig und nur eine Hundertstel von den Top-10 entfernt. Als der Regen kam, haben wir vielleicht die Chance verpasst, es besser zu machen. Wir haben uns verbessert, aber ich will immer noch mehr."

Ricciardo fügte an, er hoffe darauf, in einem möglicherweise unvorhersehbaren Rennen nach vorne zu kommen. "Ich will unbedingt in die Top-10 und früh in der Saison ein paar Punkte holen." Vergne schob die Tatsache, dass er im Qualifying deutlich von seinem Teamkollegen geschlagen wurde, beiseite und konzentrierte sich lieber darauf, im Rennen vor ihm zu sein. "Ich bin wie immer optimistisch für morgen und hoffe, um ein paar Punkte zu kämpfen", gab er das gleiche Ziel aus wie sein Teamkollege. "In diesem Rennen kann alles passieren und im freien Training haben wir gesehen, dass wir bei den Longruns eine gute Pace haben und das ist ermutigend."

Vergne steckte im Verkehr

Doch wie war es überhaupt dazu gekommen, dass Vergne von Position 17 in den Malaysia GP gehen muss? "Ich wurde im letzten Sektor von einem anderen Auto aufgehalten und habe vier bis fünf Zehntel verloren und das hat mich die Chance gekostet, in Q2 zu gelangen", berichtete der Franzose. Um welches Auto es sich handelte, verriet er jedoch nicht. "Ich weiß nicht, wie viel weiter ich hätte nach vorne kommen können, aber es ist nie schön, am Ende von Q1 auszuscheiden."

Das einzig Positive, das er an diesem Zustand finden konnte, war die Tatsache, dass er einen Satz neuer Reifen für das Rennen sparen konnte. Das könnte insofern wichtig sein, als der Kurs recht hart zu den Pirelli-Pneus ist. Sollte es jedoch am Sonntag regnen, was in Malaysia schnell passieren kann, dann ist auch dieser Vorteil dahin.

Der technische Direktor bei Toro Rosso, James Key, räumte nach dem Qualifying Abstimmungsprobleme bei beiden Autos ein. Das Team habe das Auto entsprechend den veränderten Bedingungen im Vergleich zu Melbourne angepasst, der Unterschied in der Balance und dem Verhalten der Reifen sei jedoch größer gewesen als gedacht. Von Freitag auf Samstag habe man daher nachjustiert, doch, wie sich herausstellte, zu weit. "Die weichen Reifen funktionierten nicht gut und die Balance war nicht optimal", erläuterte er. "Für das Qualifying sind wir einen kleinen Schritt zurückgegangen, indem wir ein paar zusätzliche Änderungen vorgenommen haben. Das führte zum gewünschten Ergebnis."