Während Romain Grosjean im Vorjahr seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen zumindest im Qualifying zum Teil im Griff hatte, scheint sich der Franzose in diesem Jahr auf verlorenem Posten zu befinden. In Australien kam er über Rang zehn nicht hinaus und musste zusehen wie Räikkönen den Siegerchampagner trank. In Malaysia scheint es gemessen an dem Freitagstraining nicht besser zu laufen. Räikkönen führt die Bestenliste an, Grosjean liegt mehr als eine halbe Sekunde zurück.

"Romain hatte weder in Australien noch hier ein einfaches Wochenende", nahm James Allison den Franzosen in Schutz. An den unterschiedlichen Leistungen sei das Team nicht ganz unschuldig. "Wir sind momentan nicht in der Lage, beide Autos mit den exakt gleichen Konfigurationen auf die Strecke zu schicken", erklärte Allison. So fuhr sowohl in Australien als auch in Malaysia nur Kimi Räikkönen im Freien Training ein neues Aero-Paket bzw. Auspuff-Update.

"Romain bekam das Paket in Australien erst am Samstag, aber da kam ihm der Regen in die Quere", verriet Allison. Der Grund, weshalb Lotus immer nur neue Teile für ein Auto habe, liege aber nicht in der finanziellen Situation des Rennstalls begründet. "Wenn man das Auto so schnell wie möglich weiterentwickeln will, ohne dabei auf Testfahrten zurückgreifen zu können, dann entwickelt man eben nur ein Set nach dem anderen. Das bedeutet, dass ein Fahrer immer zuerst die Teile bekommt", stellte Allison klar.

Dass die Wahl dabei auf Räikkönen fällt, ist für Lotus nur einleuchtend. Immerhin ist der Finne Weltmeister und verfügt über deutlich mehr Erfahrung, wenn es um die Abstimmung und Weiterentwicklung eines Autos geht. Neben dieser Tatsache hat Grosjean laut Allison auch noch das Problem, dass er mit Räikkönen einen Teamkollegen an der Seite hat, der im Moment für alle Piloten schwer zu schlagen ist. "Kimi feuert aktuell aus allen Rohren", betonte Allison.