Während sich die Teams in der ersten Session lange Zeit ließen, war im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Malaysia von Beginn an Betrieb auf der Strecke. Der Grund: Die Teams fürchteten sich vor dem berühmten Monsun-Regen. Und tatsächlich setzte gegen Ende der Session Regen ein, der keine Zeitenverbesserung mehr zuließ. Die Bestzeit ging an Kimi Räikkönen.

Mit Regen muss man in Sepang immer rechnen, Foto: Sutton
Mit Regen muss man in Sepang immer rechnen, Foto: Sutton

Das Wetter: Die Temperatur an der Strecke betrug 32 Grad, allerdings hing das Damoklesschwert eines Regenschauers über dem Freien Training. 30 Minuten vor Sessionende wurde über Funk starker Regen auf Teilen der Strecke gemeldet, der relativ schnell abklang. In den Schlussminuten war die Ideallinie wieder nahezu trocken.

Die Reifen: Pirelli brachte die medium und harte Mischung an die Strecke. Die Pneus werden auch an diesem Wochenende eine entscheidende Rolle spielen. Aufgrund des Regens hatten die Piloten Gelegenheit auf Intermediates rauszugehen. Esteban Gutierrez zog sogar den Regenreifen auf.

Die Technik: Viele neue Teile gab es an den Boliden in Malaysia nicht zu sehen. Auffallend war der radikale Radsturz an diversen Fahrzeugen. Ferrari brachte zwei unterschiedliche Frontflügel an die Strecke, genau wie Lotus. Kimi Räikkönen war mit der neueren Version unterwegs. Am Williams von Pastor Maldonado gab es einige neue Teile zu sehen, die am Auto von Valtteri Bottas fehlten. Marussia testete neue Auspuffteile.

Die Zwischenfälle: Im Sauber von Esteban Gutierrez ging plötzlich der Feuerlöscher los. Bis auf mächtiges Rauchen im Cockpit blieb der Vorfall ohne Konsequenzen. Max Chilton beklagte an seinem Marussia-Boliden wie schon in der ersten Session einen Reifenschaden. Als der Regen einsetzte, drehte sich Nico Hülkenberg eingangs der Boxengasse. Sergio Pérez kam auf der nassen Piste von der Strecke ab und rustchte ins Kiesbett. Der McLaren-Pilot konnte sich aber zurück auf die Piste retten. Auch Giedo van der Garde und Romain Grosjean waren kurzzeitig neben der Strecke zu finden. Probleme gab es auch am Force India von Adrian Sutil.

Ferrari sieht stark aus, Foto: Sutton
Ferrari sieht stark aus, Foto: Sutton

Die Platzierungen: Mit einer Rundenzeit von 1:35.569 Minuten sicherte sich Kimi Räikkönen hauchdünn die Bestzeit. Nur 19 Tausendstel trennten den Lotus-Piloten und Sebastian Vettel auf Platz zwei. Dahinter lauerten die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Fernando Alonso. Die Top-8 komplettierten Mark Webber, Romain Grosjean, Nico Rosberg und Paul di Resta. Lewis Hamilton fand sich auf P9 wieder, Jenson Button wurde Zwölfter.

Die Analyse: Eine klare Einschätzung nach dem Freitagstraining ist wie immer schwierig, denn die Teams waren zu unterschiedlichen Zeiten auf unterschiedlichen Spritmengen bzw. Reifenmischungen unterwegs. Nur so viel lässt sich nach den beiden Sessions sagen: Die Performance von Lotus in Australien scheint keine Eintagsfliege gewesen zu sein. Auch im Glutofen von Sepang funktioniert der E21 sowohl auf den Longruns als auch auf einer schnellen Runde sehr gut. Red Bull und Ferrari sehen ebenfalls stark aus.