Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko macht für das nicht den Ansprüchen genügende Abschneiden in Australien mehrere Faktoren verantwortlich. Zum einen das Versagen von Motorsteuerung und KERS bei Mark Webber, was diesen bereits beim Start weit zurückwarf und zudem das Überholen erschwerte. "Als das KERS wieder da war, ist Mark einigermaßen wettbewerbsfähige Zeiten gefahren, deutlich schneller als Vettel", analysierte Marko.

Einen weiteren Faktor machte der Österreicher in einer möglicherweise zu harten Abstimmung aus. "Wir sind bei den Reifen nie auf Temperatur gekommen und konnten so nicht den Erfolg wiederholen, den wir an den Trainingstagen hatten. Wir müssen noch lernen, dass das Qualifying über eine Runde nicht das ganze Leben ist, wir müssen schauen, dass wir über die Renndistanz kommen", bemängelte er. Das hat auch Ferrari-Pilot Fernando Alonso als Schwachpunkt bei der Konkurrenz ausgemacht. "Es ist doch eigentlich immer das Gleiche: Im Qualifying sind sie Erster und Zweiter, aber dann passiert immer irgendetwas. Manchmal hapert es beim Start, manchmal ist es die Zuverlässigkeit, dann sind es wieder die Reifen..."

Diese haben laut Marko bei Alonso optimal funktioniert, bei seinem Teamkollegen Felipe Massa im zweiten Stint dagegen überhaupt nicht. "Sie sind als Team stark, einer unserer stärksten Gegner in der WM", meinte Marko. "Massa ist im Gegensatz zum letzten Jahr auf dem Niveau von Alonso." Daher steht Red Bull wohl mehr als im Vorjahr unter Druck.

"Entscheidend wird sein, bei der Autoabstimmung ein breiteres Band zu finden, wie bei Kimi [Räikkönen] in Australien, der mit beiden Reifentypen absolut schnell war und mit den Reifen eine weitaus längere Distanz fahren konnte", erklärte Marko und räumte ein, dass Red Bull "Meilen" davon entfernt war, die Rundenzeiten von Alonso und Räikkönen zu fahren. "Dabei muss man sehen, dass Räikkönen nur zwei Stopps gemacht hat, also einen weniger als wir, und trotzdem einen viel geringeren Reifenabbau hatte als wir."