Sie müssen nach dieser grandiosen Performance des E21 wirklich zufrieden sein...
James Allison: Es war eine brillante Vorstellung, die wir im Albert Park beobachten konnten. Tage wie diese erfüllen einen mit kompletter Befriedigung und machen alle Mühen in diesem Job wert - das gilt für jeden im Team. Nach dem Qualifying waren wir ein bisschen enttäuscht, da wir wussten, dass unser Auto eine bessere Pace hatte, als unsere Startpositionen vermuten ließen. Aber jedes Element der Rennperformance - von Kimis Fahrt über die Strategie bis hin zu den Boxenstopps - funktionierte und ermöglichte ein fantastisches Teamergebnis.

Waren Sie überrascht, wie gut die Reifen hielten?
James Allison: Aufgrund der Longrun-Pace am Freitag waren wir zuversichtlich, dass eine Zwei-Stopp-Strategie funktionieren könnte, aber es war trotzdem sehr befriedigend zu sehen, dass die Rundenzeiten metronomisch konstant gehalten werden konnten - ohne Angst, dass die Reifen nicht über die Distanz halten würden. Obwohl es das Ende eines langen Stints war, konnte Kimi am Ende die schnellste Runde des Rennens fahren und es sah nicht danach aus, als würden seine Reifen abbauen. Er musste am Ende nicht kämpfen, er fuhr einfach die Pace, mit der der Wagen gut lief, was sehr ermutigend ist.

Die Probleme bei den Testfahrten und die Unberechenbarkeit des Feldes machten es schwierig abzuschätzen, wo wir in Australien stehen würden. Würden Sie nun sagen, dass der E21 ein Spitzenauto ist?
James Allison: Ich denke, dass wir vom mechanischen Standpunkt ein starkes Auto haben. Wie ich seit dem Saisonbeginn wiederholt gesagt habe, die Störungen bei den Tests waren einfach nur Störungen und keine wirklichen Sorgen. Wir haben das klar gezeigt, indem beide Fahrer ohne Probleme das Ziel gesehen haben. Kimi war am Sonntagabend voll des Lobes für seinen Wagen und beide Fahrer zeigten zu unterschiedlichen Zeitpunkten des Wochenendes eine ordentliche Pace. Wenn man sich aber Romains Kommentare nach dem Rennen anhört, wird deutlich, wie gering die Unterschiede sein können. Das Setup hinzubekommen und dass beide Fahrer und Autos in Harmonie funktionieren, ist alles andere als selbstverständlich, daher gibt es keinen Grund für Selbstzufriedenheit.

Wie unterschiedlich ist die Herausforderung in Malaysia?
James Allison: Der Albert Park ist keine gewöhnliche F1-Strecke. Er hat viele ähnliche Medium-Speed-Kurven, aber kaum High- und Low-Speed-Passagen. Außerdem wurde das Rennen unter kühleren Bedingungen als erwartet gefahren. Wenn es kalt ist, wird der Reifenverschleiß von Graining dominiert. Wir waren in der Lage, das Auto unter diesen Bedingungen zum Funktionieren zu bekommen, aber es bleibt abzuwarten, ob das auch unter heißen Temperaturen und entsprechendem Verschleiß gelingt. Wir haben bisher vom E21 noch nichts außer einer guten Longrun-Pace gesehen und werden nach dem zweiten Freien Training am Freitag deutlich mehr Ahnung haben, wie die Dinge stehen. Wir sind optimistisch, aber es ist noch immer sehr früh und alles kann passieren.

Gibt es am Wagen Änderungen für das zweite Rennen?
James Allison: Wir haben eine neue Kombination aus Auspuff und Karosserie sowie einen neuen Frontflügel zum Ausprobieren. Angesichts der kritischen Reifen-Performance müssen wir jedoch vorsichtig sein, vom Testen neuer Teile nicht abgelenkt zu werden, wenn es darum geht, ein gutes Setup zu finden und die Reifen richtig einzusetzen. Wir wollen das Momentum beibehalten und hoffen, dass wir Kimis Performance mit beiden Autos wiederholen können.